ORF

RSO und FM4 dürfen bleiben

ORF, Alexander Wrabetz, Interview
Der ORF-Generaldirektor Wrabetz will nicht mehr „Geiseln nehmen“.

Vor einigen Monaten hatte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz in Zusammenhang mit der auslaufenden Gebührenrefundierung noch von einer „Geiselliste“ gesprochen – und wurde dafür heftig kritisiert.

Jetzt schlägt er in einem Interview mit der APA sanftere Töne an. Der „Erfolgskurs“ des Radio Symphonie Orchester (RSO) etwa solle „mit eingeschränkten Mitteln“ fortgesetzt werden: „Wir haben hier eine Verantwortung für Österreich als Kulturnation.“ Der Radiosender FM4, über dessen Einstellung spekuliert worden war, sei „Bestandteil des gesetzlichen Auftrags“ und bleibe bestehen. Der Filmwirtschaft wolle er „ein verlässlicher Partner“ bleiben, auch wenn „bei den Filmvolumina so wie in allen Bereichen Einsparungen zu machen sind.“ Auch beim Spartensender ORF III müsse gespart werden.

Priorität

Für Wrabetz hat die Verlängerung der Gebührenrefundierung, die dieses Jahr ausläuft, oberste Priorität – auch wenn sie im Finanzrahmen 2014 bis 2017 nicht vorgesehen ist. Dem ORF entgehen damit jährlich 58 Millionen Euro, die ihm in den vergangenen vier Jahren rückerstattet worden waren. „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit unseren Argumenten nach der Nationalratswahl, wenn keine Emotionalisierung der Debatte stattfinden kann, zum Zug kommen.“ Die viel diskutierte ORF-Gremien-Reform habe für ihn dagegen keine Dringlichkeit, sagte Wrabetz.

Einsparungsziel

Sollte die Gebührenrefundierung ausfallen, fehlen dem ORF 2014 bis zu 75 Mio. Euro. Ein Teil des Sparvolumens solle durch Einmalerlöse wie den Verkauf der Rosenhügelstudios finanziert werden; dadurch könnten 20 bis 30 Prozent des Einsparungsziels erreicht werden.

Bei der aktuellen Quotenentwicklung – ORFeins stürzte im April erstmals auf einen neuen Tiefstwert unter zehn Prozent Marktanteil – sieht Wrabetz Handlungsbedarf.

Kommentare