Filmindustrie: Aus ORF-"Geiselhaft" befreien

Producer Veit Heiduschka of the Austria Oscar entry "Amour" poses during the Foreign Language Film photo opportunity for the 85th Academy Awards in Hollywood, California, February 22, 2013. The Oscars will be presented at The Dolby Theater in Hollywood February 24, 2013. REUTERS/Lucy Nicholson (UNITED STATES - Tags: ENTERTAINMENT HEADSHOT)
Die heimische Filmindustrie befürchtet, dass das Auslaufen der Gebührenrefundierung auf ihrem Rücken ausgetragen wird.

Die Filmschaffenden wollen sich "noch in dieser Legislaturperiode" aus der "Geiselhaft" des ORF befreien, wie es der langjährige Haneke-Produzent Veit Heiduschka nannte. Er befürchtet nämlich, dass das Auslaufen der Gebührenrefundierung auf dem Rücken der heimischen Filmindustrie ausgetragen wird. Die Filmemacher fordern daher vom Gesetzgeber mindestens 20 Prozent der ORF-Gebühreneinnahmen für österreichische Programminhalte.

"Die Regierung weiß, dass der ORF bei der österreichischen Programmproduktion eins zu eins einsparen wird, weil es für österreichisches Programm keine detaillierte gesetzliche Verpflichtung gibt", heißt es in der Aussendung des Fachverbands der Film- und Musikindustrie. Der ORF sehe seinen öffentlich-rechtlichen Programmauftrag als Eventualverbindlichkeit, kritisierte Fachverbandsobmann Danny Krausz.

"Dass öffentlich-rechtliches Programm nicht aus dem Ankauf billiger ausländischer Meterware besteht, hat bereits die Medienbehörde KommAustria festgestellt. Der ORF zieht daraus nicht die richtigen Konsequenzen", so Heiduschka. "Warum konzentriert man sich nicht endlich auf die Kernaufgabe, nämlich ausreichend gutes Fernseh- und Radioprogramm herzustellen", meinte "Braunschlag"-Produzent David Schalko.

Moniert wurde außerdem, dass "der ORF bereits 2013 massive Einsparungen in der Produktion von österreichischem Programm plant und mit dem drohenden Wegfall der Gebührenrefundierung ab 2014 bereits in Aussicht gestellt hat, im österreichischen Fernsehprogramm sparen zu wollen". Damit drohe im Oscar-Jahr und im Vorfeld der österreichischen Fernsehpreisverleihung Romy, die am Samstag über die Bühne geht, "dem genuin österreichischen Programm bereits 2013 ein Kahlschlag und 2014 ein weiterer um rund minus 30 Prozent des Programmproduktionsvolumens".

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