#aufschrei gewann Medienpreis

Die Twitter-Debatte über Sexismus wurde mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.

Erstmals ist eine Twitter-Kampagne mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet worden. Unter dem Hashtag "Aufschrei" hatten Nutzerinnen ihren Protest gegen alltäglichen Sexismus gebündelt. In der Begründung der Jury hieß es, erst durch Twitter habe die gesellschaftliche Diskussion über Sexismus in Deutschland an Dynamik gewonnen und sei dann in aller Breite auch in anderen Medien geführt worden. Der Preis ging an alle, die sich an dem Online-Diskurs beteiligt hatten.

Insgesamt 28 herausragende Online-Angebote waren heuer für den Grimme Online Award nominiert, acht davon erhielten die begehrte Auszeichnung. In der Kategorie Information wurden die Politplattform Politnetz aus der Schweiz und die Satire-Website Der Postillon ausgezeichnet. Der Postillon bekam auch den alljährlich verliehenen Publikumspreis. Die Website greift täglich aktuelle Nachrichten auf und parodiert sie. Dahinter verbirgt sich im Wesentlichen ein einziger Autor und Gestalter - Stefan Sichermann.

In der Kategorie Wissen und Bildung gewannen die interaktive Web-Doku Alma von Arte, die von Volontären der Deutschen Welle gestaltete Website Plan B und - als erster Podcast überhaupt - Soziopod. Dort besprechen Patrick Breitenbach und Nils Köbel laut Jury-Urteil "angenehm niedrigschwellig und verständlich" philosophische und soziologische Fragen.

Museumsplattform ausgezeichnet

In der Kategorie Kultur und Unterhaltung wurden der Liveticker 11Freunde und die Museumsplattform NRW (Nordrhein-Westfalen) geehrt. 11Freunde bietet "klug gemachte Unterhaltung auf höchstem Niveau, sogar für Menschen, die sich nicht für Fußball interessieren". Die Museumsplattform NRW versammelt Kunstwerke aus 20 Museen des deutschen Bundeslandes und gibt dem Nutzer die Möglichkeit, sie nach selbst gewählten Kriterien zusammenzustellen und dadurch ganz persönliche Ausstellungsräume zu schaffen. Dadurch entstehe, so die Jury, "ein gänzlich neuer Zugang zu Moderne und Gegenwartskunst". Die Nominierungs-Kommission hatte aus 1.600 Vorschlägen ausgewählt.

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