Asfinag zahlt mehr Lohn und beruhigt die Mitarbeiter

Das Straßenbauprogramm 2022, das lang geplante Großprojekte wie den Lobautunnel nicht mehr beinhaltet, dürfte nicht nur auf Politebene für viel Aufsehen gesorgt haben. Auch bei der zuständigen Straßenbaugesellschaft Asfinag selbst dürfte es hinter den Kulissen mächtig brodeln.
Das Bauprogramm wurde vom Aufsichtsrat Mitte Dezember beschlossen – die notwendige Zustimmung des Betriebsrats dürfte dem Vernehmen nach aber teuer erkauft worden sein. Für die Asfinag-Mitarbeiter soll darum einiges rausgeschlagen worden sein, heißt es. Allen Beschäftigten winkt im kommenden Jahr eine Lohnerhöhung von 3,3 Prozent, das wird dem KURIER auch von Mitarbeitern bestätigt.
Zum Vergleich: Die Erhöhung bewegt sich dabei auf dem Niveau, das sonst nur die traditionell starke Metaller-Gewerkschaft in Verhandlungen erwirkt. Angestellte in diesem Bereich bekommen 3,55 Prozent mehr Lohn. Dass die erhöhten Gehälter im direkten Zusammenhang mit der Aufsichtsratssitzung stehen, wird vom Asfinag-Betriebsrat auf Anfrage allerdings dementiert.
Angst vor Jobverlust
Das Aus der Bauprojekte dürfte bei den Mitarbeitern jedenfalls die Angst geschürt haben, dass Jobs gestrichen werden. Insbesondere etwa bei jenen, die seit Jahren, teilweise Jahrzehnten an der Umsetzung des Lobautunnels arbeiten. Um einer Panik vorzubeugen, schickte der Vorstand ein eMail an alle aus – übrigens am 1. Dezember, also dem gleichen Tag, an dem auch Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) vor die Medien trat, um den Stopp der Projekte zu verkünden.
Inhalt des Mails: Man stehe „weiterhin vor großen Herausforderungen“ und werde „alle Personalressourcen benötigen, um diese auch in Zukunft zu stemmen“. Außerdem sei „diese jüngste Evaluierung von Projekten nicht die erste, die wir in der Asfinag erleben.“
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