Ökonom Aiginger: Ökosoziale Steuerreform nicht vor 2024

Ökonom Aiginger: Ökosoziale Steuerreform nicht vor 2024
Der Chef der „Querdenkerplattform“ fürchtet eine Verschiebung der Steuerreform wegen Widerstände gegen höhere Spritpreise.

Als Vorkämpfer für eine öko-soziale Wirtschaftspolitik nimmt sich der Ökonom Karl Aiginger kein Blatt vor den Mund. Im KURIER-Interview spricht er sich für schmerzhafte Änderungen von Gewohnheiten und einer radikalen Abkehr von fossilen Energieträgern aus.

KURIER: Wieso engagieren Sie sich so für den Klimaschutz?

Karl Aiginger: Das ist eines der größten Probleme, wir sehen überall die Auswirkungen, inklusiver Flüchtlingswellen. Es gibt mehr Klimatote als Tote durch Covid oder den Straßenverkehr. Noch haben wir eine Chance, aber es wird jedes Jahr schwieriger und teurer. Vieles sieht man ja selbst: Es ist ja ein Wahnsinn, wenn man nicht mehr auf Naturschnee fahren kann; die Schneekanonen hört man die ganze Nacht laufen, das kann nicht so weiter gehen. Künftig wird man nur noch in Gletschergebieten fahren können. Solange es sie noch gibt.

Österreichs Beitrag zur Klimarettung kann aufgrund der Größe des Landes doch nur ein ganz kleiner sein, selbst die gesamte EU spielt hier im Vergleich zu China, USA oder Russland nur eine untergeordnete Rolle.

Europa hat in der Vergangenheit viel zur Klimaveränderung beigetragen, es besteht also die Verpflichtung, tätig zu werden. Und es ist auch ein Vorteil, hier die Führung zu übernehmen. Wir wissen, wie wir umweltschonend Energie erzeugen und können das Know-how an andere Länder weitergeben. Der Green Deal würde Schätzungen zufolge ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten. Das sind aber keine Kosten, sondern Investitionen. Das ist eine Win-win-Situation für die Menschen und die Umwelt.

Ökonom Aiginger: Ökosoziale Steuerreform nicht vor 2024

Kommentare