Warum wir bei Schlafmangel mehr essen
Gestern schlecht geschlafen? Dann könnte sich das heute in Form von exzessivem Schlemmen äußern.
Das geht aus der wissenschaftlichen Zusammenschau elf verschiedener Schlafstudien hervor, wie die New York Times berichtet. Obwohl die Untersuchungsdesigns variierten, wurden in allen Untersuchungen Daten zu Schlafmangel erhoben. Dafür wurden die Probanden nach Nächten mit wenig (unter vier Stunden) und ausreichend (acht Stunden) Schlaf untersucht.
Am Folgetag wurden den Teilnehmern ein Frühstückbuffet und einzelne Mahlzeiten angeboten. In weitere Folge wurde die Kalorienzufuhr der Probanden analysiert und der Energieverbrauch beobachtet.
Kalorienreicher Unterschied
In der zusammenführenden Analyse, die im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurde, wird beschrieben, dass die Studienteilnehmer nach einer Nacht mit wenig Schlaf am nächsten Tag im Schnitt 385 Kalorien mehr zu sich nahmen. Das entspricht in etwa einem Cupcake. Sie konsumierten auch mehr Fett und weniger Eiweiß.
Obwohl in früheren Studien davon ausgegangen wird, dass Schlafmangel bestimmte Hormone triggert, die den Appetit anregen, gehen die Forscher der aktuellen Studie davon aus, dass wenig Schlaf das Bedürfnis nach Belohnung durch Essen erhöht.
Die Aussagekraft der Erkenntnisse ist zwar hinsichtlich der kontrollierten Bedingungen (Laborsituation), Länge und kleine Stichprobe (172 Probanden) limitiert, Studienleiterin Gerda K. Pot, Professor am King‘s College in London, geht dennoch davon aus, dass die Ergebnisse wegweisend für weitere Studien sein könnten. „Wenig Schlaf könnte ein Risikofaktor für Übergewicht sein – und Schlaf ist etwas, das wir aktiv verändern können.“
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