Kräutertee: Aufguss immer mit kochendem Wasser

Kräutertee sollte nicht mit lauwarmem Wasser aufgegossen werden.
Kräutertee mit lauwarmem statt kochendem Wasser aufzugießen kann für Kinder und gesundheitlich angeschlagene Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellen.

Auf der Verpackungen vieler Teeprodukte werden Konsumenten darauf hingewiesen, diese mit kochendem Wasser zu übergießen, um ein gesundheitlich unbedenkliches Endprodukt zu erhalten. Grund für diese Empfehlung: Kräutertee ist ein Naturprodukt, das Keime wie Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze enthalten kann. Vereinzelt kann es sich dabei auch um krankheitserregende Bakterien wie Salmonellen handeln.

Babys, Kinder und Kranke gefährdet

Kräutertees werden wie Früchtetees als Tee bezeichnet, dürfen aber nach dem Lebensmittelrecht nur als teeähnliche Erzeugnisse deklariert werden. Hierunter versteht man aromatische Aufgussgetränke, die aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen, beispielsweise Blättern (beispielsweise Pfefferminzblättern), Fruchtteilen (beispielsweise Fenchelsamen) oder Blüten (beispielsweise Kamillenblüten) hergestellt und mit sprudelnd heißem Wasser aufgegossen werden müssen.

In einer Aussendung des deutschen Bundesinstitutes für Risikobewertung ( BfR) aus dem Jahr 2005 heißt es dazu:

"Kräutertees sollten unbedingt mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden. Außerdem sollten sie mindestens fünf Minuten ziehen. Nur bei ausreichender Temperatur und Dauer ist gewährleistet, dass die in seltenen Fällen vorhandenen Keime in den Kräutermischungen mit Sicherheit abgetötet werden."

In besonders ungünstigen Fällen könnten keimbelastete Kräutertees bei falscher Zubereitung für Säuglinge, kleine Kinder und gesundheitlich geschwächte Menschen zu einem großen Gesundheitsrisiko werden. Die Empfehlungen gelten laut BfR sowohl für lose Mischungen als auch für Teebeutel.

Zudem sollten Tees relativ rasch nach der Zubereitung getrunken und nicht stundenlang stehen gelassen werden. Während Keime durch kochendes Wasser zuverlässig abgetötet werden, können Sporen den Hitzeschock überstehen und im warmen Wasser auskeimen.

Temperatur als Geschmacksgarant

Die Temperatur des Teewassers ist nicht nur bei Kräuter- und Früchtetees essentiell. Auch bei Schwarzem, Weißem und Grünen Tee sollte man die Wassertemperatur beachten. Allerdings aus geschmacklichen Gründen. Das Aufkochen des Wassers ist vor der Verwendung für den Tee in jedem Fall empfehlenswert. Allerdings entfalten sich die jeweiligen Teearomen der unterschiedlichen Sorten bei unterschiedlichen Temperaturen (und Ziehzeiten).

Ratsam ist es, das Wasser nach dem Kochen bis zur gewünschten Temperatur abkühlen zu lassen und dann für den Aufguss von Schwarzen Tee (95°C) und Grünen und Weißen Tees (70-80 °C) zu verwenden. Bei der Ziehzeit sollte man sich an die auf der Verpackung angegebene Vorgaben halten.

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