Silvester-Party: Mit diesen Tipps hat der Kater keine Chance
Das Prickeln der Sektperlen ist einem pelzigen Gefühl auf der Zunge gewichen, das Klirren der Gläser einem dumpfen Dröhnen: Alle Jahre wieder dominiert am Neujahrstag die Katerstimmung das Land. Dabei muss auf ausgiebiges Feiern zu Silvester keinesfalls verzichtet werden – vorausgesetzt man beachtet ein paar einfache Ratschläge.
Vorsorge
Zu Beginn einer ordentlichen Anti-Kater-Strategie steht: das Vorbeugen. Idealerweise sollte man "fit, ausgeruht und satt" in den Abend starten, wie Alexandra Hofer, Ernährungswissenschaftlerin der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), erklärt. Letzteres, also die "richtige Unterlage", versuchen viele mit fettigem Essen zu erreichen. Tatsächlich verlangsamt ein mit fettreicher Kost gefüllter Magen die Alkoholaufnahme – was man am Folgetag bitter bereuen könnte. Die Leber entlasten und damit besser vorbeugen lässt sich mit eiweißreichen Speisen – etwa Rollmöpsen, Käse, einem Omelette oder Nudelsalat. Auf leeren Magen sollte keinesfalls getrunken werden.
Wird Alkohol schnell und warm getrunken, entfaltet er seine Wirkung schneller. Zuckerreiche Alkoholika, etwa Alkopops, führen ebenfalls zügiger zum Rausch. Auch Kohlensäure wirkt: "Sie reizt die Magenschleimhaut und fördert so deren Durchblutung und Magenentleerung. Der Alkohol wird rascher aufgenommen und die Blutalkoholkonzentration steigt schneller an", weiß Hofer.
Begleitschutz
Steht das erste Glas Sekt schließlich vor einem, lohnen sich begleitende Maßnahmen. Hofer empfiehlt, nicht durcheinander zu trinken, um den Überblick zu behalten. Nachschenken sollte man erst, wenn das Glas leer ist. Und: "Zu jedem Glas Alkohol sollte mindestens ein Glas Leitungswasser getrunken werden." Das reduziert die Alkoholaufnahme, verbessert die Flüssigkeitsbilanz und der Körper trocknet nicht aus. Denn Sekt und Co. schwemmen Wasser und wichtige Mineralstoffe wie Natrium, Magnesium, Kalium und Kalzium aus dem Körper. Der Mangel an Wasser und Mineralstoffen ist der Hauptverursacher der Kopfschmerzen am Morgen.
Wer vor dem Schlafen magnesiumreiches Mineralwasser zusammen mit einer darin aufgelösten Kalium-Brausetablette trinkt, kann gröbere Symptome verhindern.
Schadensbegrenzung
Nach dem Ausschlafen – laut Hofer ein wichtiger Erholungstipp – gilt es den Kreislauf anzuregen: Wechselduschen, frische Luft und ein kleiner Spaziergang mögen Überwindung kosten, machen sich aber bezahlt. Wichtig ist auch, die Flüssigkeitsverluste auszugleichen. Reichlich Leitungswasser, Tee mit Honig und der Verzicht auf Kaffee und Rauchen helfen bei der Regeneration. Auch um den Mineralstoffhaushalt gilt es sich laut Hofer zu kümmern. Frisches Obst, vor allem schwarze Johannisbeeren, Zuckermelonen, Birnen, Gemüse und Hülsenfrüchte, bietet sich hier an. Das bekannte Reparaturseidl ist hingegen ein Mythos.
Wer den Griff zur Schmerztablette – egal ob vor oder nach dem Zubettgehen – nicht vermeiden kann, sollte bedenken: Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (im Aspirin) hilft zwar gegen den Brummschädel, ist aber nichts für einen rebellierenden "Kater-Magen". Paracetamol sollte man meiden. Der Alkoholabbau beansprucht die Leber voll, Paracetamol kann nicht richtig abgebaut werden.
Hang-Over-Präparate aus der Apotheke mögen einen Versuch wert sein. Hofer mahnt jedoch: "Ich kenne keine seriösen Studien, die deren Wirkung belegen." Die beste und gesündeste Medizin gegen Katerstimmung sei ohnehin, "Alkohol nur in Maßen zu genießen".
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