Wegweiser durch die Wiener Silvesternacht

Hunderttausende feiern in der Innenstadt am traditionellen Silvesterpfad.
Spezialmenü, Straßensperre und Silvesterpfad: So rutschen Sie in der Bundeshauptstadt ins neue Jahr.

Der 31. Dezember ist eine Herausforderung – für manche emotional, für andere im organisatorischen Sinn. Nicht nur jene, die in ihren eigenen vier Wänden eine Party ausrichten, haben am letzten Tag des Jahres alle Hände voll zu tun, sondern auch Veranstalter öffentlicher Feste, Handel und Polizei.

Der KURIER behält den Überblick und verrät, was Sie rund um das Feiern in Wien wissen müssen.

Wie verbringen die Wiener eigentlich Silvester?

Einer Studie im Auftrag der Wiener Wirtschaftskammer (WKW) zufolge feiern 46 Prozent der Hauptstädter den Jahreswechsel im Kreis der Familie, 33 Prozent bei privaten Partys von Freunden.

Gespart wird dabei nicht: Laut WKW stehen Spezialitäten wie Champagner, Trüffel-Salami oder -Schinken und Beef Tatar auf den Festtafeln. Klassiker wie Gulaschsuppe, Raclette oder Fondue gehören in vielen Haushalten ebenfalls zu einer gelungenen Feier.

„Im Durchschnitt geben die Wiener 47 Euro pro Person für Silvesterfeierlichkeiten aus“, sagt Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel. „In Summe wird sich das Silvestergeschäft auf 60 Millionen Euro belaufen.“

"Warum eigentlich, Frau Riedl?"

Ich feiere nicht zu Hause, sondern am Silvesterpfad. Wie komme ich in die City?

Polizei und ARBÖ raten, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt zu fahren. Alle U-Bahn-Linien sowie die Straßenbahnen D, 1, 2, 6, 18, 25, 26, 31, 38, 41, 43, 46, 49, 60, 62, 67, 71 und die Busse 7A, 26A, 29A, 35A, 66A, 68A, 68B sowie 73A fahren die ganze Nacht hindurch – mindestens im 15-Minuten-Takt.

Aber Achtung: Die Station Stephansplatz wird ab 21 Uhr aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Einschränkungen gibt es am Vormittag rund um den Ring – sowohl für Öffi-Fahrer als auch für Autolenker. Ab 10 Uhr führen die Wiener Linien die Straßenbahnen 1, 2, D und 71 sowie den Bus 74A für ca. drei Stunden kurz. Autos dürfen zwischen 10 und 14 Uhr nicht am Ring fahren.

Nur wenige Stunden später folgt die nächste Sperre: Ab 20 Uhr riegelt die Polizei den Ring zwischen Operngasse und Grillparzerstraße ab. Die Umleitung führt über die Zweierlinie.

Wegweiser durch die Wiener Silvesternacht

Polizisten in der Wiener Innenstadt. 

Wer kümmert sich am Silvesterpfad um meine Sicherheit?

Die Polizei wird am 31. Dezember in ganz Wien mit mehreren hundert zusätzlichen Beamten im Einsatz sein – genaue Zahlen gab die Landespolizeidirektion am Freitag nicht bekannt. Der Veranstaltungsbereich werde videoüberwacht, zusätzlich seien Rammschutzmaßnahmen getroffen worden, hieß es.

Die Terrorismusgefahr sei die gleiche wie schon die Jahre zuvor: Es herrsche eine abstrakt erhöhte Gefährdungslage.

„Vor einem potenziellen unwahrscheinlichen Anschlag muss sich in Wien niemand fürchten“, teilt ein Sprecher mit. Gefahr gehe viel mehr von Personen aus, die in Menschenmengen Böller zünden.

Apropos: Pyrotechnische Gegenstände sind am Silvesterpfad verboten.

Um etwaige gesundheitliche Probleme der Besucher kümmern sich 60 Sanitäter und sechs Notärzte des Samariterbundes. Die Wiener Berufsfeuerwehr ist am Silvesterabend mit zusätzlichem Personal und Fahrzeugen im Einsatz.

Wegweiser durch die Wiener Silvesternacht

Feuerwerk am Rathausplatz.

Welches Programm erwartet mich in der City?

Der vier Kilometer lange Silvesterpfad besteht heuer aus 14 Stationen. Zwölf davon liegen in der Innenstadt, Außenstellen befinden sich in der Seestadt Aspern und im Prater.

Auf den Bühnen treten Bands, Orchester und DJs auf, einige Standorte bieten ein Mitmach-Programm wie kostenlose Walzerkurse oder Kartenlegen.

Highlight für viele Pfadbesucher sind sicherlich die Feuerwerke um Mitternacht: Gezündet werden sie am Rathaus- und am Riesenradplatz. 

Wegweiser durch die Wiener Silvesternacht

Feiernde am Silvesterpfad

Einige Freunde und Familienmitglieder wollen nicht in die Stadt mitkommen. Kommen meine Neujahrswünsche per Handy bei ihnen an?

Das Forum Mobilkommunikation (FMK) rechnet in den Stunden um Mitternacht in Österreich mit einem mobil übertragenen Datenvolumen von fast 17,8 Millionen Gigabyte.

Zum Vergleich: Noch vor knapp zehn Jahren wurde eine derartige Menge nicht einmal über das ganze Jahr gerechnet erreicht: 2009 wurden 16,3 Millionen Gigabyte Daten übertragen.

Die größten Datentreiber seien heute Video-Chats und Video-Nachrichten in den Sozialen Medien, erklärt das FMK. Österreichs Mobilfunknetze seien in der Lage, Spitzen wie zu Silvester zu bewältigen.

Geschäft mit Silvesterknallern boomt

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