Schwangere: Fisch oder Fischöl fürs gesunde Kind?
Schwangere Frauen, die Fisch anstelle von Ergänzungsmitteln mit Fischöl konsumieren, fördern die Gesundheit ihres noch ungeborenen Kindes gleichermaßen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der University of South Florida im Zuge einer aktuellen Erhebung.
Die Wissenschafter führten eine Meta-Studie zweier Untersuchungen zur Wirkung von Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft durch. Bei den ersten beiden Studien kamen die Forscher zu dem Schluss, dass eine hohe tägliche Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren während des dritten Trimesters sich positiv aufs Kind auswirkt. Konkret zeigte sich, dass das Risiko des Kindes später an der Atemwegserkrankung Asthma zu erkranken, reduziert wurde.
In ihrer Meta-Studie weisen die Forscher Richard Lockey und Chen Hsing nun darauf hin, dass derselbe Effekt auch durch einen entsprechend hohen Konsum von quecksilberarmem, fettarmem Fisch erzielt werden kann. Zwei bis drei Portionen Fisch pro Woche würden nicht nur ausreichen, um das Asthma-Risiko beim Kind zu senken, Mutter und Baby würden auch durch die im Fisch enthalten Nährstoffe profitieren.
Wir wirksam ist Fischöl?
Schwangeren wird oft empfohlen, Fischöl-Kapseln zu schlucken. Die Omega-3-Fettsäuren, so das Versprechen, fördern die Hirnentwicklung des Kindes. Australische Forscher wollten wissen, wie sich die Einnahme von Fischöl-Kapseln in der Schwangerschaft tatsächlich auf die Intelligenz des Kindes auswirkt. An ihrer Langzeitstudie, die dieses Jahr veröffentlicht wurde, nahmen knapp 2400 werdende Mütter teil. Im späteren Verlauf der Studie wurde rund ein Viertel der Kinder - eine zufällig ausgewählte Stichprobe sowie alle Frühchen - im Alter von 18 Monaten sowie vier und sieben Jahren untersucht. Schon in den ersten Kontrollen zeigten sich keine gravierenden Unterschiede bei den kognitiven Fähigkeiten. Und bei den Siebenjährigen stellten die Forscher jetzt fest: Der IQ unterschied sich zwischen beiden Gruppen nicht.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät nur Vegetarierinnen, die keinen Fisch verzehren, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Omega-3-Fettsäuren zu erwägen. Es gibt jedoch andere Stoffe, bei denen es in der Schwangerschaft schnell kritisch wird - allen voran Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9. Hier wird tatsächlich empfohlen, die Substanz in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen zusätzlich in Kapsel- oder Tablettenform einzunehmen, um Fehlbildungen zu verhindern (mehr dazu hier). In einigen Ländern wird das B-Vitamin Getreideprodukten zugesetzt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät Schwangeren zudem, zusätzlich Jod einzunehmen und gegebenenfalls Eisen.
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