2 Monate Stillen: Risiko für plötzlichen Kindstod halbiert

Stillen bringt für Mutter und Kind gesundheitliche Vorteile
US-Forscher konnten belegen, dass Babys von Müttern, die diese zwei Monate lang stillen, ein stark verringertes Risiko für plötzlichen Kindstod aufweisen.

Dass Stillen für Mutter und Kind gesundheitliche Vorteile bringt, ist nichts Neues. Neu ist allerdings die Erkenntnis, die Wissenschafter der University of Virginia nun zutage gefördert haben.

Wird ein Säugling nach der Geburt mindestens zwei Monate lang gestillt, halbiert sich das Risiko für plötzlichen Kindstod, berichten die Forscher im Fachblatt Pediatrics. Studienleiter Kawai Tanabe bewertet die Ergebnisse der Studie als "sehr aussagekräftig", da das Risiko für plötzlichen Kindstod durch die zweimonatige Stillzeit signifikant verringert werden konnte. "Stillen ist aus vielerlei Gründen gesund, und das ist ein wirklich wichtiger davon", betont Tanabe.

In der Vergangenheit konnten Forscher bereits nachweisen, dass Stillen das Kindstod-Risiko reduziert. In der aktuellen Erhebung konnte erstmals bestimmt werden, wie lange man als Mutter stillen sollte, um den Effekt beim Kind zu erzielen. Bei einer Stillzeit von unter einem Monat zeigte sich keine Wirkung.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt grundsätzlich (wenn möglich) bis zu sechs Monate nach der Geburt des Kindes ausschließlich zu stillen. Das Teilstillen in Kombination mit Beikost könne bis zu zwei Jahren oder darüber hinaus durchgeführt werden. Allerdings sollte generell niemand zum Stillen verpflichtet werden. Überwiegt der psychische Druck, ist keine positive Stillbeziehung möglich, warnen Experten.

2 Monate Stillen: Risiko für plötzlichen Kindstod halbiert

Stillen sorgt laut einer Studie für einen geringeren Taillenumfang bei der Mutter.

Plötzlicher Kindstod

Vom "plötzlichen Kindstod" (Sudden infant death syndrome, SIDS) spricht man dann, wenn ein Kind im ersten Lebensjahr stirbt - meist in der Schlafenszeit - ohne dass andere Todesursachen gefunden werden. Besonders im Alter zwischen zwei und vier Monaten ist die Gefahr dafür am höchsten.

Was genau SIDS auslöst, ist in der Forschung noch immer nicht geklärt. Mehrere Risikofaktoren sind allerdings bekannt, deren Vermeidung in Folge für die Prävention maßgeblich ist. Die Bauchlage von Babys beim Schlafen, das Überdecken des Gesichts mit Kissen oder Spielzeugen, sowie aktiver oder passiver Zigarettenrauch während der Schwangerschaft oder danach tragen zu erhöhter Gefahr bei.

Mehr Informationen zum Stillen und zu den gesundheitlichen Vorteilen von Muttermilch erfahren Sie hier.

Kommentare