Berührend: Brustkrebspatientinnen unter sich
"Wann wurde der Brustkrebs bei dir diagnostiziert?" – mit dieser Frage beginnt das zehnminütige Video der Zeitschrift. Es dokumentiert das Gespräch zweier Frauen, die die Diagnose Brustkrebs eint.
Fran wurde von ihren Ärzten im Mai dieses Jahres, kurz vor ihrem 37. Geburtstag, mit der Nachricht konfrontiert. Bei Dana liegt die Diagnose etwas länger zurück: Sie erfuhr 2010, einen Tag vor ihrem 28 Geburtstag, von ihrer Erkrankung.
Im Verlauf des Gesprächs unterhalten sich die Frauen darüber, was nach der Diagnose geschah, wie der Brustkrebs ihren Alltag veränderte und nach wie vor verändert.
Für Fran, die Mutter zweier Kinder ist, war es besonders herausfordernd, ihre Familie einzuweihen. "Wir haben uns mit ihnen (den Kindern, Anm. d. Redaktion) hingesetzt und gesagt: 'Mama ist krank, wir wissen noch nicht, was es ist, aber egal was passiert, alles wird gut'", berichtet sie unter Tränen.
Dana, die sich bereits in Remission befindet und damit nach einer doppelten Mastektomie zumindest vorläufig als geheilt gilt, erlebte nach ihrer Diagnose vor allem eine schmerzvolle Entfremdung innerhalb ihres Freundeskreises: "Ich habe Freunde verloren, von denen ich dachte, dass sie meine besten Freunde wären", erinnert sich die US-Amerikanerin sichtlich bewegt. Jahre später hätte sich eine Freundin schließlich wieder bei ihr gemeldet und um Verzeihung gebeten. "Sie sagte 'Ich habe es einfach nicht ausgehalten, mit dem Gedanken schlafen zu gehen, dass du sterben wirst'", erzählt Dana.
Was beide Frauen verbindet ist neben der Krankheit, die weltweit jährlich 1,5 Millionen Frauen betrifft, auch die Stärke, die sie an den Tag legen.
"Ich habe niemals zugelassen, dass mich der Tod definiert. Ich wollte das nicht zulassen. Ich habe den Mut gebraucht, um stark zu sein", schildert Dana. "Ich habe mein positives Denken nie infrage gestellt", ergänzt Fran. Und dennoch gibt sie zu, müde zu sein – und frustriert darüber, welchen Einfluss die Müdigkeit auf ihr Leben und ihren Alltag hat. "Am Ende des Tages sei es auch okay, wenn man nicht immer positiv denkt", weiß die Zweifachmutter.
Was sich die Frauen für die Wahrnehmung von Brustkrebs in der Gesellschaft wünschen? "Ich wünschte, die Menschen wüssten, dass Brustkrebs nicht der 'gute' Krebs ist. Keine Krebserkrankung ist gut", mahnt Dana.
Vorsorge als Lebensretter
1,5 Millionen Frauen erkranken laut WHO pro Jahr an Brustkrebs. In Österreich erkranken etwa 5.000 Frauen jährlich daran. Brustkrebs ist nicht nur die verbreitetste Krebsform bei Frauen, sondern auch die häufigste Krebstodesursache. Im Jahr 2015 starben 570.000 Frauen an der Erkrankung, das macht in etwa 15 Prozent aller Krebstodesfälle bei Frauen aus. Eine Früherkennung erhöht die Chance auf Heilung deutlich. Oft wird Brustkrebs aber erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt. In diesem Kontext erschließt sich ganz klar die Relevanz regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen und der Selbstuntersuchung der Brust. Wie Sie Ihre Brust richtig abtasten, lesen Sie hier.
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