Studie belegt erneut: Alkohol fördert Brustkrebs
Erst vergangenes Jahr belegte eine neuseeländische Studie den Zusammenhang zwischen Alkohol und verschiedenen Krebserkrankungen – und das nicht erst bei hohem Konsum. Zwar bedingte hoher Konsum im Rahmen der Erhebung auch hohes Risiko, aber bereits ein moderater Konsum berge den Forschern zufolge ein gewisses Risiko. US-amerikanische Wissenschafter kamen 2015 zu einem ähnlichen Ergebnis: Gegenüber Frauen, die auf Alkohol verzichten, ist das Brustkrebsrisiko demnach bereits ab einem täglichen Konsum von fünf bis 15 Gramm Alkohol deutlich erhöht. Bei stärkerem Konsum steigt das Risiko weiter an. Auch bei einer britischen Metastudie aus 2002, in der die Ergebnisse von 50 Studien mit mehr als 150.000 Frauen verglichen wurden, stellte sich heraus, dass Frauen, die Alkohol trinken, ein erhöhtes Brustkrebsrisiko haben.
Neue Studie, gleiches Ergebnis
Eine neue Studie, die im Fachblatt Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention veröffentlicht wurde, schlägt erneut in dieselbe Kerbe. Für die Untersuchung wurden 22.000 afroamerikanische Frauen zu ihrem Alkoholkonsum befragt, die Ergebnisse wurden mit den Diagnose-Daten für Brustkrebs verglichen. Es zeigte sich: Frauen, die mehr als sieben alkoholische Getränke pro Woche tranken, wiesen ein erhöhtes Risiko für fast alle Typen und Arten bösartiger Veränderungen der Brust auf.
Frauen, die 14 oder mehr alkoholische Getränke zu sich nahmen hatten im Vergleich zu Frauen mit geringem Alkoholkonsum (vier oder weniger Getränke pro Woche) ein um 33 Prozent erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Bisher hatte es bei der Erforschung des Einflusses von Alkohol auf das Brustkrebsrisiko bei Frauen keine Untersuchungen mit Afroamerikanerinnen in dieser Größenordnung gegeben.
Als akzeptabler Alkoholkonsum wird von der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) ein Konsum von 20 Gramm reinen Alkohols pro Tag (Männer) und zehn Gramm pro Tag (Frauen) eingestuft. Das entspricht in etwa einem halben Liter Bier oder einem viertel Liter Wein. Diese Richtwerte sollten laut ÖGE nicht als Aufforderung zum regelmäßigen oder täglichen Alkoholkonsum aufgefasst werden und gelten für gesunde Personen.
Ergebnisse bestätigt, weitere Risikofaktoren vorhanden
Die Erkenntnisse untermauern frühere Studien zum Zusammenhang von Brustkrebs und individuellem Alkoholkonsum. Bezüglich der Ursachenforschung gehen Wissenschafter davon aus, dass Alkohol den Östrogenspiegel im Blut erhöht, was wiederum die Entstehung von Brustkrebs begünstigen kann. Auch die DNA in den Zellen des Brustgewebes könne durch Alkohol beschädigt und damit Entartungen begünstigt werden.
Für das individuelle Risiko, tatsächlich an Brustkrebs zu erkranken, spielen neben dem Alkoholkonsum aber auch noch weitere Faktoren, wie beispielsweise Rauchen, Ernährung und Gewicht, eine wichtige Rolle.
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