Asthma: Wie ein Schal im Winter Leben retten kann

Den Schal über den Mund zu ziehen kann Asthma-Patienten helfen.
Asthmatiker sollten bei Kälte vorbeugend den Schal über Mund und Nase ziehen, rät die britische Organisation Asthma UK.

Während hierzulande diskutiert wird, welche Temperaturen das Vermummungsverbot außer Kraft setzen, empfiehlt eine britische Organisation Asthma-Patienten, ihr Gesicht im Winter jedenfalls mit einem Schal zu verhüllen.

Der Grund: Wird kalte, feuchte Luft eingeatmet, können sich die Atemwege verengen – das kann einen Asthma-Anfall auslösen. Bei drei von vier Betroffenen würde die Winterkälte einen Anfall triggern, heißt es vonseiten Asthma UK. Im Rahmen der #Scarfie-Kampagne der Organisation, die sich der Unterstützung von Asthmatikern verschrieben hat, wird darauf hingewiesen, dass "ein Schal Leben retten kann". Ein Ersatz für Medikamente sei das Kleidungsstück nicht.

Risiko reduzieren

Schon ein kurzer Spaziergang an der eisigen Winterluft könne für Betroffene lebensgefährlich sein, betont Andy Whittamore, Leiter von Asthma UK, gegenüber der BBC. "Wenn man in Großbritannien lebt, heißt das, dass man dem kalten Wetter im Winter nicht entgehen kann. Aber wenn Menschen, die Asthma haben, einfach ihren Schal rund um Mund und Nase wickeln, kann das die Luft wärmen, bevor sie eingeatmet wird, was wiederum das Risiko eines Anfalls reduziert." Man bittet daher alle Menschen, die selbst betroffen sind oder Betroffene kennen, diese Botschaft zu teilen.

In Österreich, wo am 1. Oktober dieses Jahres ein Vermummungsverbot in Kraft trat, sollte eine entsprechende Verhüllung straffrei sein. Immerhin ist das Tragen eines Mundschutzes bei medizinischer Indikation erlaubt.

Asthma: Zahlen & Fakten

300 Millionen Menschen sind weltweit von Asthma betroffen, in Österreich sind es etwa fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung. Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege. Die typischen Beschwerden sind Husten, pfeifende Atmung, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit und Luftnot.

Man unterscheidet laut der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie allergisches und nicht-allergisches Asthma: Allergisches Asthma kann von verschiedenen Allergenen ausgelöst werden, dazu zählen unter anderem harmlose Substanzen wie Tierhaare, Baum- und Gräser-Pollen, Schimmelpilzsporen oder Hausstaubmilben. Nicht-allergisches Asthma wird durch Virus- und bakterielle Infekte verursacht, kann aber auch durch Luftschadstoffe, Kälte, psychische Belastung und körperliche Anstrengung ausgelöst werden (mehr dazu hier).

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