So stark beeinflusst Asthma das Leben von Betroffenen

Schlecht behandeltes Asthma kann das Leben dunkel machen.
Eine internationale Umfrage zeigt einen gravierenden Einfluss eines schweren Asthmas auf das körperliche Wohlbefinden, aber auch auf die Psyche.

300 Millionen Menschen sind weltweit von Asthma betroffen, in Österreich sind es etwa fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung. Anlässlich eines europäischen Kongresses zu Atemwegserkrankungen hat die Firma Novartis die Ergebnisse einer internationalen Befragung von 1333 Patienten mit schwerem Asthma präsentiert. Die Patienten stammten vorwiegend aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien , Kanada, Brasilien und Japan.

Die wichtigsten Resultate

  • 88 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Gesundheitszustand ihren Alltag einschränkt.
  • 84 Prozent fühlen sich bei körperlicher Aktivität eingeschränkt, beinahe ein Viertel kann gar keinen Sport betreiben.
  • 64 Prozent hatten mehr als zwei Mal pro Woche Asthma-Symptome und benötigten eine Bedarfsmedikation.

Bei jedem dritten Asthma-Patienten (34 %) fallen durch die Erkrankung Krankenstandstage an - im Schnitt acht pro Halbjahr. Und diese haben nicht nur die körperlichen Symptome als Ursache:

  • 50 Prozent der Patienten gaben an, dass bei ihnen eine psychische Erkrankung aufgrund ihres Asthmas diagnostiziert worden sei.
  • 40 Prozent haben Angstzustände.
  • 28 Prozent leiden an Depressionen.

Sechs von zehn Befragen fällt es morgens schwer, aus dem Bett zu kommen und jeder zweite berichtet von negativen Auswirkungen auf sein Selbstwertgefühl.

Fehleinschätzung

Ein Grund für den hohen Prozentsatz an Patienten mit schweren Beschwerden könnte eine völlige Fehleinschätzung ihrer Therapie sein: 42 Prozent gaben an, dass ihr Asthma gut kontrolliert sei. Allerdings: Nach den aktuellen internationalen Richtlinien für die Asthmatherapie waren lediglich sechs Prozent der Patienten ausreichend therapiert.

Prof. Claus Kroegal, Leiter der Pneumonie am Universitätsklinikum Jena in Deutschland und einer der für die Umfrage verantwortlichen Ärzte: "Es muss mehr getan werden um Menschen mit schwerem Asthma zu helfen. Der erste Schritt ist es, diese unterschiedliche Wahrnehmung eines gut kontrollierten Asthmas zu überwinden."

Wie Asthma definiert wird

Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege; die typischen Beschwerden sind Husten, pfeifende Atmung, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit und Luftnot. Man unterscheidet allergisches und nicht-allergisches Asthma, so die Österreichishe Gesellschaft für Pneumologie: Allergisches Asthma kann von verschiedenen Allergenen ausgelöst werden: Dazu zählen unter anderem harmlose Substanzen wie Tierhaare, Baum- und Gräser-Pollen, Schimmelpilzsporen oder Hausstaubmilben. Nicht-allergisches Asthma wird durch Virus- und bakterielle Infekte verursacht, kann aber auch durch Luftschadstoffe, Kälte, psychische Belastung und körperliche Anstrengung ausgelöst werden.

Mehr zum Thema:

Was Sie jetzt über Ihre Lunge wissen sollten

Kommentare