RunNa: Ziele, Pläne, Fragenkarusselle

Geradeaus oder nicht? Wohin geht es 2018?
Über eine Premiere nach über drei Jahren, planloses Pläneschmieden, neue Wege und damit auch neue Ziele.

97 Tage. Nach etwas über drei Jahren war am 15. Oktober Schluss. Zuerst nur, um nach dem Amsterdam Marathon eine Auszeit zu nehmen. Offseason, wie man so schön sagt. Um gesundheitliche Fragen abzuklären. Vor allem aber, um beim Laufen eine Zeit lang kürzer zu treten. Dem Körper mehr Ruhe gönnen. Die Batterien des Duracell-Hasen aufladen, um danach neu durchstarten zu können. Mit neuen Zielen und neuen Plänen. Womit wir beim eigentlichen Thema wären. Denn was vor über drei Jahren Premiere feierte, hatte nun erstmals Pause: Trainieren nach Plan. Seit genau 97 Tagen laufe ich nämlich planlos durch die Gegend. Warum, wieso?

Zum einen, wie bereits erwähnt, weil ich mir nach dem Desaster beim Marathon eine Auszeit gönnen wollte. Für den Körper, aber vor allem auch für den Kopf. Denn das vergangene Jahr hat einige Fragen aufgeworfen: Wie soll es weitergehen? Frühjahrsmarathon ja/nein? Das Herz sagt Ja, der Kopf sagt Nein. Oder doch umgekehrt?

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Während sich viele Hobbyläufer ihre Ziele für das neue Laufjahr bereits vor Wochen gesteckt haben und die ersten Anmeldungsbestätigungen schon längst im Posteingang gelandet sind, war es bei mir bis vor Kurzem ein großes Fragezeichen, das hinter dem Wort Ziel stand. Was nehme ich mir vor? Wie soll mein Läuferleben weitergehen? Was will ich dieses Jahr erreichen? Fragen über Fragen, die sich in meinem Kopf drehten, wie ein Tonband auf Dauerschleife oder ein Karussell im Prater. Und heute? Was hat sich in diesen 97 Tagen verändert?

Plan A oder doch B?

Nachdem mich im November meine Yoga-Challenge auf Trab hielt und ich somit gar nicht viel zum Nachdenken gekommen bin, wie es läuferisch weitergehen soll, war im Dezember planloses Pläneschmieden angesagt. Dabei kristallisierte sich bald heraus, dass es zwei mögliche Optionen gibt, wie es 2018 weitergehen soll. Plan A, und somit meine erste Wahl, sollte mich vor eine völlig neue Herausforderung stellen. Etwas, das mich vom bisherigen Weg abbringt. Plan B hingegen sollte zwar auch herausfordernd sein, mich jedoch auf den gewohnten Pfaden weiterführen. Beides definitiv nicht unspannend, nur der Fokus halt ein anderer.

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Und nun, nach 97 Tagen steht die Entscheidung fest: Es ist Zeit. Sorry, ich will hier nicht politisch werden, aber ich klaue den Spruch trotzdem. Nicht aus Sympathie für die eine oder andere Parteifarbe, sondern weil er gut passt. „Frage dich selbst: Kann ich mehr geben? Die Antwort lautet meistens Ja!" Der kenianische Langstreckenläufer Paul Tergat hat recht. Ich nehme ihn beim Wort und somit ist es Zeit. Zeit, Neues anzugehen und damit einen anderen Weg einzuschlagen. Ich packe es an. Das Ziel steht endlich fest. Und ich bin auch schon angemeldet.

Zehenklopfer

Mit der Entscheidung ist dann auch die planlose Zeit wieder vorbei. Endlich. Denn wie ich gerne sage: Übermotivation braucht System. In den 97 Tagen habe ich zwar nicht gerade wenig gemacht und es war auch planloses Allerlei statt Einheitsbrei, nur eben mehr nach Lust und Laune statt volle Kraft voraus für den Tag X.

In den drei verplanten Jahren habe ich schon ein bisschen ein Gespür entwickelt, wie eine gute Mischung ausschaut. Dennoch brauche ich jemanden, der die Arbeit für mich macht. Ich will mich nicht Woche für Woche damit beschäftigen müssen, was nun sinnvoll ist und was nicht. Und ich brauche jemanden, der mir vielleicht ab und zu auf die Finger bzw. Zehen klopft, Stopp sagt und zumindest einen Laufruhetag in der Woche einfordert. Wenn auch mit Zähneknirschen...

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Ich habe es vermisst, dieses Gefühl, wenn man sich erstmals den neuen Plan anschaut und denkt: Uiuiui! Und irgendwie geht es dann doch. Nicht immer, aber oft besser als erwartet. Wenn sich das Uiuiui in ein Yeahyeahyeah verwandelt. Unbeschreiblich, unbezahlbar. Kurz gesagt: Ich liebe es verplant zu sein.

„Kein Rennen beginnt am Start“ hat Haile Gebrselassie gesagt. Es ist noch ein Weilchen bis zur Ziellinie. Doch der Weg dahin beginnt schon jetzt. Ich kann es kaum erwarten, dass es nun wieder richtig losgeht, bin motiviert bis in die Zehenspitzen und freue mich wahnsinnig auf die neue Herausforderung. Welcher Zeit der (unwahrscheinlich gut gemeinten) Laufprognose meiner Uhr ich näher kommen will? So viel sei verraten: Es wurde Plan A. Wie der ausschaut? Fortsetzung folgt…

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Autorin Natascha Marakovits finden Sie auch auf Instagram.

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