Sind Tiefkühlbeeren so gesund wie frische Früchte?

Brombeeren, Himbeeren und Heidelbeeren werden gern tiefgekühlt gekauft.
Im Winter sind frische Beeren Mangelware. Wer partout nicht auf saisonale Alternativen umsteigen will, der greift auf die Tiefkühlvariante zurück. Doch sind gefrorene Beeren genauso gesund wie frische?

Tiefgekühlt oder frisch? Was ist besser für den Menschen? Forschern zufolge ist die Antwort auf diese Frage komplex.

Ali Bouzari, Wissenschafter an der Universität von Kalifornien, kann im Nährstoffrennen zwischen gefrorenen und frischen Früchten (und auch Gemüsesorten) keinen echten Gewinner ausmachen, wie er im Gespräch mit der New York Times schildert. "Es kommt wirklich auf die Pflanze an, über die man spricht", so der Forscher, der bereits mehrere vergleichende Studien zu frischen und gefrorenen Produkten durchgeführt hat.

Minimale Unterschiede

Obwohl der Vitamingehalt in frischem Obst und Gemüse mit der Zeit abgebaut wird, sind viele Nährstoffe haltbarer als man meinen möchte. Mineralstoffe wie Eisen und Ballaststoffe seien Bouzari zufolge "kugelsicher". Weder Hitze noch der Gefrierprozess können diesen Nährstoffen etwas anhaben. Generell gilt auch, dass die Unterschiede im Nährstoffgehalt zwischen frischen und gefrorenen Früchten derart gering sind, dass sie sich in der Regel nicht auf die Gesundheit des Konsumenten auswirken. Ernährungsexperten raten ohnehin dazu, so viel Obst und Gemüse wie möglich zu sich zu nehmen, egal ob frisch oder tiefgekühlt.

In einer Studie konnte Bouzari zusammen mit seinen Kollegen beim Vitamingehalt keine Unterschiede zwischen frischen und gefrorenen Lebensmitteln nachweisen. Weder bei Mais, Karotten, Spinat, Brokkoli, Erbsen und Fisolen, noch bei Erdbeeren und Blaubeeren zeigten sich drastische Unterschiede. Der Vitamingehalt war bei einigen Nahrungsmitteln in der frischen Variante etwas höher. Frischer Brokkoli enthielt beispielsweise mehr Vitamin B als die Tiefkühlversion. Gefrorene Erbsen enthielten dafür gefroren sogar mehr Vitamin B. Bei Mais, Fisolen und Blaubeeren zeigte sich zudem, dass die Tiefkühlprodukte mehr Vitamin C enthielten. Im Zuge der Untersuchung analysierten die Wissenschafter auch den Gehalt an Ballaststoffen, Antioxidantien und Mineralstoffen (Eisen, Kalzium, Zink und Magnesium). Auch hier wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt.

Lieber gefroren als gar nicht

Tiefkühlobst ist also garantiert besser als sein Ruf. Zeit bleibt dennoch ein Faktor. Sowohl frische als auch gefrorene Produkte sollten so schnell wie möglich gegessen werden, da sich der Nährstoffgehalt so oder so reduziert. Wer im Alltag gesunde Mahlzeiten möglichst schnell zubereiten möchte und zu bequem ist auf die frische Variante zurückzugreifen, der kann mit gutem Gewissen Tiefkühlprodukte verwenden. Legt man besonderen Wert auf Geschmack, Konsistenz und Aroma, sollte man jedoch auf frisches Obst und Gemüse setzen.

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