Giftige Blüten: Botaniker kritisiert Food-Bloggerin

Symbolfoto
Ein Pflanzenkundler mokierte sich über eine Bloggerin, die giftige Blüten auf ihr Essen streute.

Bei richtig gut gemachtem

Foodporn

isst das Auge nicht einfach nur mit. Bunte Blumen zur Dekoration kommen da gerade richtig. Blüten auf dem Essen, das sieht schön aus und erhöht die Chance, auf Social Media mehr Likes abzusahnen.

Giftiges auf Süßem

Eine Food-Bloggerin war kürzlich bei der Inszenierung ihres Desserts wohl etwas übereifrig: Sie streute für den Menschen giftige Blütenblätter auf ihren Chia-Pudding.

James Wong, Botaniker und Genussbuchautor, fiel der gefährliche Fehler auf. Auf Twitter machte er sich über die unbedachte Darstellung von Nahrung auf Instagram und anderen Plattformen lustig. "Neuer Tag, neues Posting von einem Clean-Eating-Instagrammer, der giftige Blumen aufs Essen streut", schrieb Wong. "Es enthält zwar keine Milcherzeugnisse oder Gluten *schnauf* aber es enthält das giftige Pflanzen-Alkaloid Lycorin", betonte er in Anspielung auf übertriebene Food-Trends.

Lycorin ist ein Alkaloid, das in geringen Dosen zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, in höheren zu Krämpfen, Lähmungen und Kreislaufversagen führt. Enthalten ist es unter anderem in Narzissen.

Bei Unsicherheit "einfach nicht essen"

Um Vergiftungen bei der Verwendung von Blumen in der Küche vorzubeugen, rät der Experte: "Wenn man sich nicht zu 100 Prozent sicher ist, dass etwas essbar ist, dann sollte man es einfach nicht essen." Ist ein Nahrungsmittel hingegen seit Jahrhunderten im Gebrauch und hat man keine diagnostizierte Unverträglichkeit dagegen, sei es mit großer Wahrscheinlichkeit ungefährlich.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Influencer im Netz mit Giftigem hantiert. Vergangenes Jahr vergiftete sich eine Video-Bloggerin aus China beim Versuch die gesundheitlichen Vorteile der Aloe vera zu demonstrieren selbst (mehr dazu hier).

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