Forscher klären über Portionsgrößen für Kinder auf

Eltern sollten bei Kindern auf die Portionsgröße achten.
Ein britisches Forscherteam hat eine Portionsgrößen-Richtlinie für Kinder und Kleinkinder veröffentlicht.

Experten warnen seit Jahren vor den steigenden Übergewichtsraten unter Kinder und Kleinkindern. Anlass genug für ein britisches Forscherteam den Eltern in puncto Portionsgrößen unter die Arme zu greifen.

Die Studie des Infant and Toddler Forums (ITF) hat ergeben, dass ganze 79 Prozent der Eltern ihren Kindern zu große Mahlzeiten auftischen. Im Zuge einer großangelegten Online-Kampagne unter dem Hashtag #rethinktoddlerportionsizes (#überdenktkinderportionsgrößen) wurde nun eine illustrierte Richtlinie für Kindermahlzeiten herausgegeben. Dabei wird Eltern bildhaft und deutlich vor Augen geführt, wie viel sie ihren Kindern im Schnitt zu essen geben sollten.

5 Esslöffel Pasta sind genug

Der Guide inkludiert beispielsweise einen Richtwert fürs Abendessen bei Nudelgerichte (fünf Esslöffel Pasta), Kartoffelpüree (vier Esslöffel) und Reis (fünf Esslöffel). Kindern zwischen einem und vier Jahren sollte den Experten zufolge abends nicht mehr Nahrung angeboten werden. Auch beim Zucker sei den Wissenschaftern zufolge Vorsicht angebracht. Bei Süßigkeiten aber auch Cornflakes und Rosinen sollte man sparsam sein. Süßes sollte generell nur einmal in der Woche erlaubt sein.

Forscher klären über Portionsgrößen für Kinder auf

Im Interview mit den Independent sagte Judy More, Diätspezialistin für Kinder und Mitglied des ITF, über den Ratgeber: "Wir hatten das Gefühl, dass es an der Zeit ist klare Informationen herauszugeben, damit Eltern sich bei den Portionsgrößen für ihre Kinder sicherer fühlen."

Ein wichtiger Aspekt sei Eltern zu versichern, "dass sie ihren Kindern tatsächlich genug zu essen geben". More zufolge orienteire man sich heutzutage immer noch an den Richtlinien für Portionsgröße aus den 90er-Jahren, als kindliches Übergewicht noch kein gesellschaftliches Problem darstellte.

Kindliches Übergewicht auch in Österreich ein Problem

Auch in Österreich ist Adipositas unter Kindern mittlerweile ein weiterverbreitetes Phänomen. So ergab eine Studie der Gesundheitsinitiative SALTO ("Salzburg together against obesity") im Jahr 2015, dass hierzulande jedes fünfte Kind übergewichtig ist. Vor allem in den vergangenen Jahren würden sich die Fälle von kindlichem Übergewicht häufen.

Die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht bzw. Adipositas bei Kindern sind vor allem orthopädische Probleme (wie O- oder X-Beine bzw. Wirbelsäulendeformitäten), motorische Defizite, Diabetes Typ II, Bluthochdruck sowie mitunter schwere psychische Belastungen durch Stigmatisierung bzw. Ausgrenzung durch Altersgenossen im Kindergarten oder der Schule.

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