Crossfit-Athletin zeigt Sixpack in anderem Licht

Zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen 15 Minuten.
Die US-Amerikanerin will sich mit ihrem Posting dem Streben nach Perfektion auf Instagram widersetzen.

Die Fotos auf den Instagram-Accounts diverser Fitness-Bloggerinnen erwecken den Anschein, dass deren Körper stets straff und durchtrainiert aussehen. In der Realität ist es aber nicht selten Bildbearbeitung, Lichtverhältnissen und Körperhaltung geschuldet, dass das Sixpack der Instagram-Stars auf Bildern makellos aussieht. Doch immer mehr Bloggerinnen widersetzen sich dem Streben nach Perfektion. Sie laden auf Instagram auch Bilder von sich hoch, auf denen ihr Körper nicht perfekt in Szene gesetzt ist (kurier.at berichtete).

Eine von ihnen ist die Crossfit-Athletin Jennifer Smith aus dem US-Bundesstaat Kentucky. Am 15. August postete sie ein Bild von sich mit ironischer Verwendung des Hashtags #TransformationTuesday. Mit diesem Hashtag werden in der Regel Bilder versehen, die eine Person in untrainiertem Zustand zeigen und daneben mit einem gestählten Körper. Die Botschaft die mit diesen Bildern transportiert wird, lautet, dass es sich auszahlt, in Bezug auf Workouts diszipliniert zu sein und dran zu bleiben, um den eigenen Körper in Form zu bringen.

Krankhaftes Streben nach Perfektion

Auch das Posting von Smith zeigt ihren Körper in zwei optisch unterschiedlichen Zuständen. Auf dem linken Bild sitzt sie gemütlich auf einem Sessel und ihr Sixpack zeichnet sich nur leicht ab. Auf dem Bild rechts sieht ihr Sixpack wie in Stein gemeißelt aus. Laut Smith liegen zwischen den beiden Aufnahmen nur 15 Minuten. Unter dem Bild kommentierte sie: "Die Macht von Licht, Körperhaltung und einem netten Lächeln." Damit spielt Smith darauf an, dass man mit sich selbst nicht zu hart ins Gericht gehen sollte und der eigene Körper außerdem nicht immer "perfekt" aussehen muss.

Smith hat in der Vergangenheit bereits zum Ausdruck gebracht, dass sie stolz auf ihre Sportlichkeit ist, auch wenn sie nicht der stereotypen Vorstellung von Weiblichkeit entspricht. Im April postete sie ein Bild von sich bei einem Wettkampf, die Bildunterschrift lautet: "Nach gängigen Standards sehe ich vielleicht nicht weiblich aus, aber ich sehe so kämpferisch wie möglich aus, während ich das tue, was ich liebe und repräsentiere dabei Jahre harter Arbeit. Vor ein paar Jahren hätte ich das Bild gehasst…, aber Zeiten ändern sich!"

Instagram kann der Psyche schaden

Auf Instagram gibt es bereits seit geraumer Zeit einen regelrechten Fitnesshype. Dieser geht nicht selten mit einer gestörten Selbstwahrnehmung und/oder Essstörung einher. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von dem Phänomen "Instarexic", eine Wortkreation, die sich aus "Instagram" und "anorexic", dem englischen Wort für "magersüchtig", zusammensetzt.

Erst kürzlich zeigte zudem eine Untersuchung, dass sich Instagram besonders schlecht auf die psychische Gesundheit seiner User auswirkt (kurier.at berichtete). Im Rahmen dieser wurden in Summe fast 1.500 junge Menschen in Großbritannien zwischen 14 und 24 Jahren von der Royal Society for Public Health und der gemeinnützigen Organisation Young Health Movement zu ihrem Nutzungsverhalten in Bezug auf soziale Medien befragt. Außerdem wurden die Studienteilnehmer gefragt, wie sich die einzelnen Portale (Instagram, Facebook, Twitter, Snapchat, Youtube, etc.) auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken. Dabei wurden unter anderem die Bereiche Angstzustände, Depressionen, Einsamkeit, Schlafstörungen und die Angst etwas zu verpassen abgefragt. Basierend auf den Ergebnissen erfolgte die Auswertung, und diese zeigte: Instagram hat unter allen Social-Media-Kanälen den schlechtesten Einfluss auf die Psyche.

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