Dieses Foto zeigt, wie gesund Muttermilch ist

Vicky Greene postete dieses Foto auf Facebook.
Ein virales Facebook-Posting veranschaulicht die antibakterielle Wirkung von Muttermilch.

Wie gesund Muttermilch wirklich ist, zeigt eine britische Studentin mit einem eindrucksvollen Foto auf Facebook.

Vicky Greene teilte am Montag ein Bild mehrerer Petrischalen, in denen sich Bakterien ausgebreitet hatten, auf dem sozialen Netzwerk. In der Mitte der Schälchen befanden sich kleine Scheiben, die mit Muttermilch getränkt waren, wie die 31-Jährige im Postingtext erklärt. Auf der Aufnahme ist zu erkennen, dass sich rund um die Muttermilch ein transparenter, bakterienfreier Ring gebildet hatte. Laut der Dreifachmutter, die Studienanfängerin im Fach Biowissenschaften ist, ein Beleg dafür, dass Muttermilch keimtötende Eigenschaften besitzt.

Muttermilch-Experiment

In ihren Ausführungen beschreibt Greene, dass die Petrischalen Teil eines Experiments zum Vergleich von Muttermilch verschiedener Mütter seien. Im Zuge des Experiments werde Muttermilch einer Mutter, die derzeit ihr 13 Monate altes Baby stillt, mit jener der Mutter eines Dreijährigen, der ebenfalls noch gestillt wird, verglichen. Getestet werde der Effekt der Milch auf das Bakterium Micrococcus luteus. Dabei handelt es sich um einen Luftkeim, der in der Luft existiert, aber auch Teil der normalen Hautflora des Menschen ist. Er gilt nicht als krankheitserregend. "Sehen Sie die klaren Teile rund um die Scheiben – dort haben die Proteine in der Milch die Bakterien getötet", so Greene. Das Experiment habe auch mit Escherichia coli ( E. coli) funktioniert.

Greenes Posting weckte bei vielen Usern großes Interesse. Bisher wurde es über 24.000 Mal gelikt und über 3.600 Mal kommentiert. In einem Nachtrag zum Bildtext spricht Greene auch von zahllose Nachrichten, die sie erhalten habe – und verspricht diese zu beantworten.

Was Muttermilch alles kann

Dass Muttermilch antibakteriell wirkt, ist grundsätzlich nichts Neues. Zahlreiche Studien haben in der Vergangenheit belegt, dass Muttermilch Antikörper enthält, die das Kind vor Infektionen und Krankheiten bewahren. Im vergangenen Jahr konnte im Zuge einer Studie nachgewiesen werden, dass Muttermilch Lungenentzündungen und Meningitis (Gehirnhautentzündung) bei Säuglingen vorbeugt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt grundsätzlich (wenn möglich) bis zu sechs Monate nach der Geburt des Kindes ausschließlich zu stillen. Das Teilstillen in Kombination mit Beikost könne bis zu zwei Jahren oder darüber hinaus durchgeführt werden.

In reichen Ländern verringert Stillen Untersuchungen zufolge das Risiko eines plötzlichen Kindstods um mehr als ein Drittel. In ärmeren Ländern kann durch längeres Stillen etwa die Hälfte der Durchfall-Epidemien und ein Drittel der Atemwegserkrankungen verhindert werden. Außerdem verringert die Muttermilch später das Risiko von Diabetes und Übergewicht beim Kind (mehr dazu hier).

Andere Wirkungsweisen der Muttermilch wurden hingegen bisher nicht hinlänglich bewiesen. Beispielsweise konnten in einer Studie, die mit Muttermilch gesäugte und mit Ersatzprodukten gefütterte Babys verglich, keine Unterschiede bezüglich des Intelligenzquotienten der Kinder festgestellt werden.

Nicht nur für die Kleinen ist Muttermilch gesund, auch die Mütter profitieren. So konnten Forscher nachweisen, dass Stillen das Risiko von Brust- und Eierstockkrebs bei der Mutter verringert.

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