Altes Ägypten: Die ersten Kekse hatten religiöse Symbole
Sterne, Tiere, Halbmonde – die Tradition von Weihnachtskeksen geht auf die Alten Ägypter zurück. Bereits 500 v. Chr. ist Backkunst in Ägypten wissenschaftlich belegt: Damals formten die Bäcker Kekse mit religiösem Hintergrund bzw. prägten den Teig mit in Modeln geschnitzten Symbolen, die Kekse wurden dann bei festlichen Anlässen als Geschenk gereicht.
Das Christentum übernahm diese heidnischen Traditionen, allerdings wurden anfangs Brote verschenkt, die zu Tieren oder Sternen geformt waren, wie Experten des Kulinarisches Erbe Österreich erklären. Aus diesen Brotlaiben entwickelten sich kleine, süße Gebäcksformen, die aber der Oberschicht vorbehalten waren. Am Land griff man zu Honig statt zu Zucker, hier gab es vor allem Lebkuchen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts, als Rübenzucker den teuren Rohrzucker aus Übersee verdrängte, etablierten sich die kleinen Bäckereien in allen Bevölkerungsschichten.
Kekse zierten den Lichterbaum
Rasch entwickelten sich hunderte Formen von Keksen in der Wiener Küche: Neben Vanillekipferln, Lebkuchen und diversen Busserln kannten die Wiener Nuss-Stangerl, Anisringe, kleine Bretzel, Dotterkrapfen, Pariser Stangerl, Anis- und Vanillescheiben, Ingwerbäckerei, Butterbrote, Nussringerl oder Mandelbögen.
Kekse auch nachmittags zum Tee
Das kleine Backwerk gab es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nicht nur zu Weihnachten, sondern wurde vom Adel auch als tägliche Teebäckerei gereicht. Elisabeth Stöckl schrieb 1902 in ihrem Kochbuch über "Thee": "Um ihm einen angenehmen Geschmack zu geben, kann man ein kleines Stückchen Vanille mit dem Thee in die Kanne legen. Man gibt kalten Rahm (Anm: Obers) dazu, der ein wenig geschlagen wurde.... Die Zutaten zu Thee sind verschiedener Art. Die gewöhnliche ist Butterbrot mit Schinken (Anm: Beinschinken) und hartes Backwerk (Anm: mürbe Kekse), belegte Brötchen."
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