Nach Vape-Konsum: 24-Jähriger erleidet Herzinfarkt

Ein 24-Jähriger erleidet nach jahrelangem Vapen Herzinfarkt.
Gefährlicher Trend: Ein junger Mann hat jahrelang E-Zigaretten geraucht. Nun gleicht seine Lunge der eines 70-Jährigen.

Nach zwölf Jahren intensiver Nutzung von E-Zigaretten erlitt Jacob Temple aus Kentucky einen Herzinfarkt und lebt nun mit dauerhaften Lungenschäden. Über soziale Medien richtet er einen eindringlichen Appell an andere: "Hört mit dem Vapen auf, solange es noch nicht zu spät ist."

Lungenschäden und Herzinfarkt

Der Konsum von Vapes führte bei dem 24-Jährigen zu chronischer Schädigung des Lungengewebes - in der Medizin als Lungenfibrose bezeichnet. Die in der E-Zigarette enthaltenen Chemikalien Propylenglykol und Glycerin reizen dauerhaft die Schleimhäute. Bei chronischer Belastung kann das Immunsystem mit Entzündungsreaktionen reagieren. In vielen Fällen sind sind sogar die kleinsten Atemwege betroffen. Bei dieser sogenannten "Popcorn-Lunge" verengen sie sich dauerhaft, was zu massiver Atemnot führen kann. 

Einseitige Herzbelastung führte zu Herzinfarkt

Vapes sind jedoch nicht nur schädlich für die Lunge, sondern auch für das Herz: Nikotin verengt Blutgefäße, erhöht Puls und Blutdruck – das belastet das Herz dauerhaft. Die Chemikalien verursachen zudem Entzündungen in den Blutgefäßen, fördern Arterienverkalkung (Atherosklerose) und behindern den Blutfluss zum Herzen. 

In Temples Fall gehen die Ärzte davon aus, dass die Lunge zu wenig Sauerstoff aufnehmen konnte und das Herz härter arbeiten musste, um den Körper trotzdem ausreichend zu versorgen. In seinem Fall war die rechte Herzhälfte dauerhaft überbelastet, was zu einem anterioren Myokardinfarkt (Rechtsherzbelastung) führte.

Früher Einstieg

Temple begann bereits im Alter von 12 Jahren mit dem Vapen. Was für ihn als harmlose Alternative zum Rauchen erschien, führte über die Jahre zu schweren gesundheitlichen Problemen. In mehreren TikTok-Videos spricht er offen über seine Krankheitsgeschichte: "Es fühlt sich an, als würde ich dauerhaft durch einen Strohhalm atmen", so der zweifache Vater. "Mein ganzer Körper kämpfte irgendwann ums Überleben", schilderte er weiter.

Notfall-Inhalationsspray als dauerhafter Begleiter

Heute ist der 24-Jährige Notfall-Inhalationsspray angewiesen, um überhaupt den Alltag bewältigen zu können. Die Lebensqualität schwankt massiv: "Es gibt gute Tage, da bin ich fast normal aktiv. Aber dann wieder Nächte, in denen ich nicht schlafen kann, weil ich keine Luft bekomme", erzählte der junge Mann.

Immer mehr Studien bestätigen Risiko

Erst kürzlich berichtete eine Studie im American Journal of Case Reports von einem 51-jährigen Mann, der nach elf Jahren Vapen an Lungenkrebs verstarb, nur wenige Monate nach der Diagnose. Die Autoren der Studie sehen bereits einen "möglichen Zusammenhang zwischen der Nutzung von E-Zigaretten und der Entstehung sowie dem Fortschreiten von Krebs". Die Johns Hopkins University fand zudem heraus, dass viele Liquids potenziell toxische Metalle, Lösungsmittel und Aromastoffe enthalten, die in den tiefen Atemwegen Entzündungen und Zellschäden auslösen können. 

Ein Appell an die Jugend: "Der Preis ist zu hoch"

Trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen möchte Temple mit seiner Erfahrung etwas bewirken: Er möchte andere vor dem gleichen Schicksal bewahren. "Es hat vielleicht Spaß gemacht, aber jetzt bezahle ich dafür – jeden Tag und dafür ist der Preis eindeutig zu hoch“, sagt er rückblickend.

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