Starke Emoji-Nutzung deutet auf Persönlichkeitsstörung hin

Emojis: Warum die Verwendung eine Persönlichkeitsstörung mit sich bringen kann.
Emojis verschicken? Eine aktuelle Studie wirft ein neues Licht auf die eigentlich harmlos wirkenden Kommunikationstools.

Emojis sind aus unserer Online-Kommunikation kaum noch wegzudenken. Ob lachende Smileys, Herzchen oder wütende Gesichter – sie begleiten fast jede Nachricht

Doch was auf den ersten Blick harmlos, verspielt und sympathisch wirkt, könnte laut einer aktuellen Studie tiefere Einblicke in die Abgründe unserer Persönlichkeit erlauben.

Emoji-Nutzung: Persönlichkeitsstörung?

Wissenschaftler der Oklahoma State University haben in der Fachzeitschrift Psychology Today eine neue Untersuchung in Hinblick auf die Nutzung von Emojis veröffentlicht. Auf Basis der Ergebnisse kann man vereinfacht sagen: Wer besonders häufig Emojis verwendet, könnte bestimmte Persönlichkeitszüge zeigen, die psychologisch auffällig sind – darunter Narzissmus und Sensationssucht.

Methode und Setting

Die Studie analysierte das Emoji-Verhalten von 285 Studierenden (135 Männer, 145 Frauen und 5 Personen mit diversem Geschlecht). Dabei bewerteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie oft sie bestimmte Emojis nutzen. 20 der Emojis hatten eine positive Bedeutung, zeigten beispielsweise lachende Gesichter und betende Hände, 20 weitere waren negativ und zeigten traurige oder wütende Gesichter. Gleichzeitig wurde ihre Persönlichkeit mithilfe standardisierter Tests erfasst. 

Frauen nutzen Emojis häufiger – besonders positive

Was das Geschlecht anbelangt, bestätigten die Ergebnisse bereits frühere Annahmen: Frauen verwenden Emojis deutlich häufiger als Männer – unabhängig davon, ob es sich um Textnachrichten, Posts oder Kommentare handelt. Das weibliche Geschlecht greift dabei auch vermehrt zu positiven Emojis. Die Forscher begründen das damit, dass sie in der Kommunikation oft mehr Wert auf emotionale Feinabstimmung und Beziehungsaufbau legen und von Frauen gesellschaftlich erwartet wird, freundlich und zugänglich zu sein.

Narzissmus und Emoji-Gebrauch: Eine auffällige Verbindung

Ein zentrales Ergebnis der Studie war außerdem der Zusammenhang zwischen Emoji-Gebrauch und Narzissmus - und das bei beiden Geschlechtern. Die Forscher vermuten, dass Emojis gezielt zur Selbstdarstellung und zur Beeinflussung der Außenwirkung eingesetzt werden – Verhaltensweisen, die für Narzissten typisch sind. Stark narzisstische Frauen wiesen jedoch die stärkste Emoji-Nutzung auf, während bei Männer, die besonders häufig Emojis verwenden, vor allem zynische Machtpolitik dahintersteckt. 

Weitere Ergebnisse:

In der Studie weiters herausgefunden wurden folgende Resultate:

  • Keine Verbindung wurde zur Psychopathie festgestellt.

  • Extravertierte Personen, unabhängig vom Geschlecht, verwendeten mehr Emojis als introvertierte.

  • Männer mit hoher Neurotizismus-Ausprägung griffen häufiger zu negativen Emojis (z. B. traurige oder wütende Gesichter).

  • Sensation Seeking bei Männern und Offenheit bei Frauen korrelierten ebenfalls mit erhöhtem Emoji-Gebrauch.

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