Neue Studie: Emojis verändern unsere Gehirnstruktur

Eine Frau, die sich einen Ballon mit Emoji-Motiv vor das Gesicht hält.
Emojis sind fixer Bestandteil der digitalen Kommunikation. Nun stellte sich heraus, dass sie unsere Gehirnstruktur verändern.

Emojis ermöglichen es uns, Emotionen darzustellen, die in der realen Welt nur durch Gesichtsausdrücke oder Gesten vermittelt werden. Komplexe Gefühlsnuancen können somit ohne Worte übermittelt werden. Eine neue Studie zeigt, dass Menschen Emojis intuitiv als menschliche Gesichtsausdrücke interpretieren. Das hat nachhaltige Auswirkungen auf unser Gehirn.

So beeinflussen Emojis unser Gehirn

Eine neue Studie, erschienen in Frontiers in Psychology, beweist, dass unser Gehirn auf Emojis ähnlich reagiert wie auf echte Gesichtsausdrücke. Sprich: ein Emoji mit einem Lächeln beispielsweise löst ähnliche Gehirnreaktionen aus wie ein echtes lächelndes Gesicht. Die Evolution unseres Gehirns zur Erkennung von Gesichtszügen wird hier also nahtlos auf Emojis übertragen. 

Welche Gehirnregionen werden aktiviert?

In der PLOS ONE-Studie, ebenfalls in Frontiers in Psychology publiziert, zeigten Gehirnscans welche Gehirnregionen betroffen sind, wenn wir Emojis zu Gesicht bekommen.

  1. Fusiformes Gesichtsareal (FFA) – Diese Region, zuständig für die Gesichtserkennung, reagiert oft auf Emojis, besonders auf jene mit Gesichtszügen, da das Gehirn sie ähnlich wie echte Gesichter interpretiert.
  2. Amygdala – Zuständig für die emotionale Verarbeitung, reagiert auf Emojis, die starke Emotionen ausdrücken, wie Freude oder Traurigkeit.
  3. Präfrontaler Kortex – Beteiligt an der Interpretation von Kontext und Ironie, wird er besonders bei „mehrdeutigen“ oder ironischen Emojis aktiv.
  4. Temporallappen – Hier erfolgt die Sprachverarbeitung; Emojis beeinflussen diese Region, wenn sie im Kontext eines Satzes stehen und den Text ergänzen oder verändern.

Was bringen Emojis eigentlich?

Durch Emojis können wir den Ton und die Stimmung in Textnachrichten deutlicher machen und Missverständnissen vorbeugen. Der Adobe Emoji Trend Report zeigt, dass Menschen Nachrichten mit Emojis als sympathischer, freundlicher und glaubwürdiger wahrnehmen. Ein passendes Emoji am Satzende signalisiert oft Ironie oder Humor, was uns hilft, die Nachricht schneller einzuordnen. 

Die Schattenseiten der Emojis 

Obwohl Emojis die Kommunikation erleichtern, können sie auch zu Verwirrung führen. Die emotionale Wirkung kann zu Missinterpretationen führen, wenn das Emoji anders verstanden wird, als es gemeint war. Eine systematische Analyse zeigte, dass bestimmte Emojis, wie das zwinkernde Gesicht oder das schüchterne Lächeln, häufig missverstanden werden. In der Forschung ist man sich einig, dass Emojis zwar helfen, emotionale Nuancen zu vermitteln, jedoch nicht immer eindeutig sind. 

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