GenZ trinkt doch mehr Alkohol als bisher angenommen

Junge trinken doch wieder mehr Alkohol.
Also doch: Eine neue Studie widerlegt den bisher angenommen Trend, dass junge Menschen weniger Alkohol trinken.

Eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens International Wine and Spirits Record (IWSR) zeigt, dass junge Erwachsene wieder zunehmend alkoholische Getränke konsumieren. Die Umfrage verweist dabei einen überraschenden Trendwandel in einer Generation, die bislang für Zurückhaltung beim Alkoholkonsum bekannt war.

Laut der IWSR-Befragung gaben 73 % der GenZ – also Personen im Alter bis zu 27 Jahren – an, in den vergangenen sechs Monaten Alkohol konsumiert zu haben. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lag dieser Wert noch bei 66 %. Besonders drastisch zeigt sich die Entwicklung in einzelnen Ländern:

  • USA: Anstieg von 46 % (2023) auf 70 % (2025)
  • Großbritannien: von 66 % auf 76 %
  • Australien: von 61 % auf 83 %

Möglicher Grund: Höheres Einkommen

Die Studienautoren erklären sich dies einerseits damit, dass die jungen Erwachsenen nun steigendes Einkommen zur Verfügung haben. Da sie während ihrer Jugend mit hohen Lebenshaltungskosten (z. B. Inflation, Mieten, Studium) aufgewachsen sind, blieb zunächst wenig Spielraum für "nicht essentielle" Ausgaben wie Wein oder Cocktails.
Jetzt, da sich ihre finanzielle Lage verbessert, steigen Ausgaben für Freizeit und Genussmittel wieder – darunter auch Alkohol. 

Arbeitswelt = Alkohol-Konsum?

Mit dem Berufseinstieg verändert sich oft auch das soziale Leben: Networking, Feiern nach Feierabend, After-Work-Drinks – viele soziale Aktivitäten im Arbeitsumfeld beinhalten Alkohol. Der Konsum wird also auch Teil beruflich-sozialer Integration, nicht nur reiner Genuss.

Weniger exzessiv

Trotz des Anstiegs bleibt ein Spezifikum für die Generation erhalten: Die GenZ konsumiert jedenfalls bewusster. Häufigere alkoholfreie Phasen sind laut IWSR ein klarer Bestandteil ihres Lebensstils. Der moderate, gelegentliche Konsum ersetzt zunehmend exzessives Trinkverhalten. Der zuletzt beobachtete Konsumrückgang bei jüngeren Generationen sei laut IWSR aber eher zyklisch als dauerhaft.

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