Studie klärt: Ist Gen Z bei der Arbeit wirklich fauler als Boomer?

Ist GenZ bei der Arbeit tatsächlich fauler?
In der modernen Arbeitswelt zeichnen sich deutliche Unterschiede zwischen den Generationen ab. Während ältere Arbeitnehmer oft mit einem starken Pflichtbewusstsein und dem Streben nach beruflicher Erfüllung an ihre Tätigkeiten herangehen, stehen jüngere Generationen wie die Gen Z für ganz andere Werte.
Wie motiviert sind Junge bei der Arbeit?
Eine neue Untersuchung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) zeigt, dass die Motivation am Arbeitsplatz bei der Generation Z deutlich geringer ist als bei älteren Generationen wie den Babyboomern. Während 63 Prozent der Babyboomer angaben, bei ihrer Arbeit Höchstleistungen erbringen zu wollen, sind es bei der Generation Z nur 43 Prozent.
Gen Z pfeift auf langjährige Loyalität
Auch die Ergebnisse von "Gallup Engagement Index" dokumentieren seit Jahren eine sinkende emotionale Bindung vieler Arbeitnehmer an ihre Arbeit. Vor allem jüngere Generationen legen weniger Wert auf langjährige Loyalität gegenüber Arbeitgebern und suchen stattdessen nach individuellen Vorteilen und schnellerem beruflichen Fortschritt.
Psychologe erklärt Hintergründe
Psychologe Rüdiger Maas, Gründer des deutschen Instituts für Generationenforschung, erklärt im Interview mit BuzzFeed News Deutschland die Unterschiede:
- Babyboomer, geboren zwischen Mitte der 1950er- und Ende der 1960er-Jahre, definieren sich stark über ihre Arbeit. In einer Zeit mit hoher Konkurrenz war ein sicherer Arbeitsplatz ein wertvolles Gut.
- Gen Z, geboren zwischen 1995 und 2010, hingegen profitiert vom demografischen Wandel und Fachkräftemangel, wodurch sie Arbeitsplätze eher frei wählen kann. Dies führt laut Maas zu einer geringeren Bindung an den Arbeitsplatz und einer pragmatischeren Einstellung: Sobald die persönlichen Vorteile erschöpft sind, wechselt man den Job.
Spannung zwischen Boomer und Gen Z
Die unterschiedlichen Zugänge sorgen am Arbeitsplatz natürlich auch für Spannungen. Diskussionen auf Social Media unterstreichen diese Kontroverse. Während einige Boomer die Jüngeren verstehen, können andere die Einstellung überhaupt nicht nachvollziehen:
- Ein Nutzer auf Reddit schreibt: "Warum sollte ich 100 Prozent geben, wenn mein Arbeitgeber mir gerade mal 70 Prozent zurückgibt? Das lohnt sich einfach nicht."
- Ein anderer Kommentar lautet: "Früher war es normal, dass man sich für den Job aufopfert, aber heute geht es darum, gesund zu bleiben – mental und körperlich."
- Manche zeigen Verständnis für die jüngeren Generationen: "Die GenZ hat einfach verstanden, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht. Die Balance ist wichtiger, und das finde ich richtig."
Kritik an Gen Z
- Auf einer Facebook-Diskussion äußert ein Nutzer: "Das ist keine Frage von Work-Life-Balance, sondern von Faulheit. Wenn jeder nur noch das Nötigste macht, bricht irgendwann alles zusammen."
- Eine Nutzerin auf X kommentiert hingegen ironisch: "Wenn Burnout der Preis für Höchstleistungen ist, danke, aber nein danke. Dienst nach Vorschrift klingt plötzlich richtig attraktiv."
Arbeitswelt im Wandel
Personalexpertin Gabriele Fanta betont gegenüber BuzzFeed News Deutschland jedoch, dass es langsam zu einem generellen Wandel in der Arbeitswelt kommt. Denn auch ältere Generationen haben inzwischen Aspekte wie "Mental Load" stärker im Blick. Fanta meint, dass Babyboomer und die Generation X in gewisser Weise von der Gen Z inspiriert wurden und ihre eigenen Ansprüche an die Arbeit überdacht haben.
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