Fast die Hälfte der Gen Z sehnt sich nach Welt ohne Internet

Fast die Hälfte der Gen Z will das Internet abschaffen.
Die Generation Z ist mit dem Internet groß geworden. Plattformen wie Instagram, TikTok oder Snapchat sind fester Bestandteil ihres Alltags.
Doch eine neue Umfrage der British Standards Institution zeichnet ein überraschendes, fast paradoxes Bild.
Umfrage zeigt verblüffendes Ergebnis
46 Prozent der befragten Jungen wünschen sich eine Welt ganz ohne Internet. Die Umfrage wurde erstmals im The Guardian veröffentlicht und befragte 1.293 Menschen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. Vor allem Social Media wird als enorme psychische Belastung wahrgenommen.
Unbehagen nach Social-Media-Nutzung
70 Prozent der Befragten fühlen sich nach der Nutzung Sozialer Netzwerke schlechter als zuvor. Besonders abends wünschen sich viele eine digitale Auszeit – die Hälfte der jungen Leute würde eine Sperrstunde für bestimmte Apps nach 22 Uhr befürworten.
Paradoxes Verhalten
Obwohl der Wunsch nach Distanz vorhanden ist, verbringt ein Viertel der Jugendlichen täglich vier Stunden oder mehr in Sozialen Medien. Fast ebenso viele geben an, ihre Eltern darüber belogen zu haben, was sie online tun. 42 Prozent logen über ihr Alter, und mehr als ein Viertel hat sich im Internet sogar schon einmal als eine andere Person ausgegeben. Jene Verhaltensmuster werden von Psychologen als besorgniserregend eingestuft, da bereits ein gewisser Suchtfaktor vorhanden ist.
Psychische Gesundheit in Gefahr
Die Corona-Zeit hat den Trend zur intensiven Internetnutzung weiter verstärkt. Dreiviertel der Befragten glauben, dass sie seither mehr Zeit online verbringen. Doch die Kehrseite ist deutlich: 68 Prozent haben das Gefühl, dass ihre Onlinezeit ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt. Begriffe wie Doomscrolling – das endlose, negative Konsumieren von Nachrichten – sind längst Teil des Alltags geworden.
Ruf nach politischem Eingreifen
Experten schlagen Alarm. Nicht nur die Jugendlichen selbst seien in der Verantwortung, sondern auch die Politik und Tech-Konzerne. Algorithmen, die auf maximale Verweildauer ausgelegt sind, führen dazu, dass junge Menschen stundenlang scrollen und dabei mit potenziell schädlichen Inhalten konfrontiert werden, so Sprecher einer britischen Suizidpräventionsorganisation, Andy Burrows, gegenüber The Guardian. "Die Politik muss die Bedürfnisse der Kinder und der Gesellschaft über die der großen Technologiekonzerne stellen", so Burrows.
Was Soziale Medien bei Jungen anrichten können
Soziale Medien können aus mehreren Gründen schädlich für junge Menschen sein – psychologisch, sozial und sogar körperlich.
- Vergleich und Selbstwertprobleme
- Suchtverhalten und Dopamin-Kicks
- Psychische Belastung
- Cybermobbing und sozialer Druck
- Verzerrung der Realität
- Verlust realer sozialer Fähigkeiten
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