Experten warnen: Rund ein Viertel der Gen Z findet keinen Job

Über 4,3 Millionen junge Menschen in den USA sind nicht berufstätig. Ist Faulheit der Grund? Experten klären auf.
Das Magazin "Fortune" berichtete, dass in den USA über 4,3 Millionen junge Menschen nicht in der Schule sind, studieren oder einen Beruf ausüben. Experten melden sich nun zu Wort und meinen, den Grund dafür zu kennen.
Liegt es an fehlender Arbeitsmoral der Generation Z? Und wie sieht es im deutschsprachigen Raum aus?
Experte: Unis der Grund
Die Zahl der arbeitslosen Akademiker, auch als NEETs bezeichnet (Not in Education, Employment or Training; Keine Ausbildung, keine Anstellung, kein Training), wächst. Wer jetzt vorschnell die Faulheit der Gen Z als möglichen Grund in Erwägung zieht, liegt laut Experten Peter Hitchens nicht ganz richtig. Dieser betont in seinem Podcast, dass derzeit vor allem "wertlose" Universitäts-Abschlüsse problematisch wären. "Junge Leute wären in vielen Fällen viel besser dran, wenn sie eine Lehre als Klempner oder Elektriker machen."
Abschlüsse passen nicht zu Jobs
Jeff Bulanda, Vizepräsident der NGO Jobs for the Future, geht noch konkreter darauf ein. "Die Abschlüsse vieler Studenten passen nicht auf das Profil der boomenden Branchen", so Bulanda. In den letzten Jahren seien viele Jobs neu entstanden, für die es nicht einmal einen definierten Studiengang gibt. Ein solches Ungleichgewicht schade dem Selbstbild der Generation Z und verschlimmere den Fachkräftemangel.
Das kann man tun
Laut Bulanda müssten Jugendliche in Bezug auf ihre Bildung besser informiert werden. "Bevor sie sich einschreiben, sollten junge Menschen die Kosten, die Qualität und den langfristigen Wert ihres Studiums kennen", so Bulanda.
Lehre oft nicht gut angesehen
Das Image der Lehre in Österreich hat sich in den letzten Jahren zwar verbessert, doch es gibt nach wie vor Herausforderungen in Bezug auf die Wahrnehmung und Wertschätzung der dualen Ausbildung. Im Vergleich zu Universitätsabschlüssen wird die Lehre nicht immer als gleichwertig betrachtet, obwohl sie in der Praxis sehr gute berufliche Chancen bietet. Als erfahrener Maurer ist es durchaus realistisch, rund 4.000 Euro brutto monatlich zu verdienen.
Welche Jobs sind neu entstanden?
In den letzten Jahren sind viele neue Berufe entstanden, die oft durch technologische Entwicklungen, gesellschaftliche Veränderungen oder neue Branchenanforderungen geprägt sind. Für viele gibt es noch gar keinen Studiengang. Dies sind nur einige Beispiele:
App-Entwickler
Beschreibung: App-Entwickler erstellen mobile Anwendungen für Smartphones und Tablets. Der Beruf erfordert ein tiefes technisches Verständnis und Programmierkenntnisse.
Ausbildung: Viele App-Entwickler lernen den Beruf durch Coding-Schulen, Bootcamps oder praxisorientierte Ausbildungen statt durch ein traditionelles Studium.
E-Sport Manager
Beschreibung: E-Sport Manager koordinieren und betreuen E-Sport-Teams, organisieren Veranstaltungen und kümmern sich um Sponsoring und Marketing.
Ausbildung: Auch hier gibt es keine formelle Studienrichtung, aber spezialisierte Ausbildungen und Workshops im Bereich Eventmanagement oder digitales Marketing sind verbreitet.
Drone Operator (Drohnenpilot)
Beschreibung: Drohnenpiloten steuern unbemannte Luftfahrzeuge für verschiedene Zwecke, z.B. für Inspektionen von Bauwerken, Fotografien, Lieferungen oder sogar für landwirtschaftliche Anwendungen.
Ausbildung: Es gibt verschiedene Programme, die speziell Drohnenführerscheine und -zertifikate anbieten, aber kein umfassendes Studium.
Blockchain Developer
Beschreibung: Blockchain Developer entwickeln und warten Systeme, die auf der Blockchain-Technologie basieren, etwa für Kryptowährungen oder dezentrale Anwendungen.
Ausbildung: Dies ist ein technischer Beruf, der oft durch spezialisierte Programme oder Zertifikatskurse erlernt wird. Ein traditionelles Informatikstudium ist hier nicht zwingend erforderlich.
Voice User Interface Designer
Beschreibung: Mit der zunehmenden Nutzung von Sprachassistenten (wie Alexa oder Siri) gibt es Bedarf an Designern, die für die Sprachinteraktion von Geräten verantwortlich sind.
Ausbildung: Dieser Beruf erfordert ein Verständnis von Kommunikation, Interaktionsdesign und oft auch Informatikkenntnissen. Es gibt keine speziellen Studiengänge, aber praxisorientierte Kurse sind verfügbar.
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