"War einfach nicht dünn genug": Heidi Klum über schweren Start ins Model-Business

"War einfach nicht dünn genug": Heidi Klum über schweren Start ins Model-Business
Mit gerade einmal 18 Jahren wurde Klum entdeckt. Auf die Modelbranche von damals blickt sie heute aber kritisch zurück. Auch an Victoria's Secret übt sie Kritik.

Mit gerade einmal 18 Jahren wurde Heidi Klum, damals noch Schülerin, im Jahr 1992 beim Wettbewerb "Model '92" entdeckt, wo sie sich als Siegerin gegen 25.000 Konkurrentinnen durchsetzte. Die Bergisch-Gladbacherin bekam damals von Moderator Thomas Gottschalk ein Preisgeld von 300.000 Dollar und einen dreijährigen Modelvertrag überreicht. Nach der Matura zog es Klum im Jahr darauf in die USA, wo es mit ihrer Karriere im Fashion-Business schnell steil bergauf ging. 

Heidi Klum über frühere Modelbranche: "War nicht dünn genug"

1997 zierte sie erstmals das Cover der Sports Illustrated. Im selben Jahr schwebte sie auch erstmals als Victoria's Secret-"Engel" über den Laufsteg. Ihr Job bei dem Unterwäsche-Giganten machte sie endgültig zum Weltstar. Auf den Beginn ihrer Karriere und die damalige Modelbranche blickt sie als mittlerweile 48-Jährige aber kritisch zurück. In einem Interview mit BodyandSoul verriet sie nun: "Als ich 1992 anfing, sagten die Leute: 'Oh nein, du bist viel zu kurvig.' Ich war für niemanden dünn genug. Wenn ich den Leuten das jetzt erzähle, sagen sie: 'Was?'"

Doch nicht nur ihr Aussehen wurde kritisiert. "Außerdem war ich anfangs immer viel zu aufgeregt. Das fiel auch immer negativ auf", so Klum, die bei ihrer diesjährigen GNTM-Staffel auf Diversity setzte. Ob groß oder klein, schlank oder kurvig - bei den Aufnahmekriterien in Heidis Casting-Show setzte Klum diesmal auf Vielfalt. Am Ende holte Transgender-Model Alex den Titel "Germany's Next Topmodel 2021".

Dass sich die Modebranche im Umbruch befindet, heißt Klum gut. "Es gibt so viele verschiedene Leute da draußen und sie sollten sich alle in den Kampagnen und auf den Laufstegen sehen können. Ich erinnere mich, als ich das erste Mal mit einem 'Plus-Size'-Model gearbeitet habe und der Designer mich etwas ratlos ansah und mich fragte, was das soll. Ich habe gesagt 'Du bist Designer. Es ist dein Job, Menschen einzukleiden und diese kommen eben in verschiedenen Größen'", erinnert sie sich.

Victoria's Secret-Re-Branding laut "Klum" längst überfällig

Insgesamt 13 Jahre lang hat Klum, die mittlerweile auch als Unternehmerin und Moderatorin erfolgreich ist, als Model für Victoria's Secret gearbeitet. 

Die kürzlich vorgenommene Neuausrichtung von Victoria's Secret, für die Priyanka Chopra und Megan Rapinoe als Botschafterinnen engagiert wurden, sei wirklich "überfällig" gewesen, stellte sie zudem in der australischen Show The Sunday Project fest. Vergangenen Monat hatte Victoria’s Secret angekündigt, dass die "Engel", wie die Models oft genannt wurden, durch das "VS Kollektiv" ersetzt werden sollen. Mit einem Re-Branding hofft Victoria’s Secret, zeitgemäßer zu werden: Die "Engel" sollen durch starke Persönlichkeiten ersetzt werden, die nicht nur wegen ihres Aussehens, sondern wegen ihrer Taten bekannt wurden, erklärte das Dessous-Label. 

"Als Model ist man glücklich einen Job zu haben, wenn man dort ist", sagte Heidi Klum jetzt über ihre Zeit, in der sie für die US-Unterwäschemarke modelte. "Wenn du nicht das Unternehmen bist, machst du, was man dir sagt. Aber wenn ich es mir jetzt ansehe, denke ich, das war wirklich überfällig", so Klum über das Re-Branding von Victoria's Secret. "Gut. Denn wisst ihr, es müssen sich einige Dinge ändern. Und sie ändern sich schon. Es hat zu lange gedauert."

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