"Müde und erschöpft": Queen bricht mit jahrhundertealter Tradition

"Müde und erschöpft": Queen bricht mit jahrhundertealter Tradition
Bisher war von "milden erkältungsartigen Symptomen" die Rede. Doch der Monarchin scheint es schlechter zu gehen, als angenommen.

In einem seltenen persönlichen Einblick hat Queen Elizabeth II. über Folgen ihrer Corona-Erkrankung berichtet. "Es macht einen sehr müde und erschöpft, nicht wahr?", sagte die britische Königin in einem Videotelefonat mit einem ehemaligen Covid-Patienten. "Diese schreckliche Pandemie. Das ist kein schönes Ergebnis", sagte die Queen in dem Gespräch, das in der Nacht auf Montag veröffentlicht wurde.

Queen was im Feburar an Corona erkrankt

Die 95-Jährige war im Februar positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben des Palastes spürte sie "milde, erkältungsähnliche Symptome", führte aber trotzdem weiterhin leichte Aufgaben aus. Zuvor hatten sich ihr Sohn und Thronfolger Prinz Charles und dessen Ehefrau Herzogin Camilla infiziert. Die Queen ist aller Wahrscheinlichkeit nach dreimal geimpft. Nur die erste Impfung war öffentlich gemacht worden.

In dem Videogespräch unterhielt sich das Staatsoberhaupt auch mit medizinischem Personal der neuen "Queen Elizabeth Unit" im Royal London Hospital, dessen Schirmherrin die Königin ist. Die Station zur Behandlung von Covid-Patienten mit 155 Betten wurde in nur fünf Wochen ausgebaut. "Es ist sehr interessant, nicht wahr - wenn es um etwas sehr Wichtiges geht, wie alle zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen - wunderbar, nicht wahr?", sagte die Queen.

Queen bricht erstmals mit royaler Oster-Tradition

Die Auftritte der britischen Monarchin wurden seit ihrer Corona-Infektion seltener. Auch zu Ostern wird sie sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen, wie der Palast am Freitag bekanntgab.  Sie wird nicht an der traditionellen Gründonnerstag-Zeremonie "The Royal Maundy" teilnehmen und die Veranstaltung in der St. George's Chapel in Windsor am 14. April verpassen.

Damit bricht Elizabeth II. erstmals mit einer Jahrhunderte alten Tradition. Laut Guardian ist es es erste Mal in ihrer Amtszeit, dass die Monarchin bei der Gründonnerstagszeremonie fehlt, die eine Woche vor dem 96. Geburtstag der Königin am 21. April stattfindet.

Jedes Jahr am Donnerstag vor Ostern verteilt die Königin speziell geprägte Münzen, die als Maundy Money bekannt, um Menschen über 70 Jahre für ihren Dienst an ihren Gemeinden zu ehren. Diese ehrenvolle Aufgabe werden dieses Jahr Prinz Charles und seine Ehefrau Camilla übernehmen, die das Königshaus auch beim Gottesdienst auf Schloss Windsor anstelle der Queen repräsentieren werden.

Die königliche Zeremonie der Vergabe von Geschenken an diesem Tag hat im britischen Königshaus eine lange Tradition. Der Brauch hat seinen Ursprung im mittelalterlichen Kirchenritual der Fußwaschungen von Armen, die im Gedenken an das Abendmahl und die Fußwaschung Jesu bei seinen Jüngern geschah. Die Bezeichnung Maundy stammt vom lateinischen "mandatum", dem ersten Wort für die Fußwaschung. 

"The Maundy Service" geht laut royal.uk auf das Jahr 600 n. Chr. zurück. Seit 1670 haben die speziell angefertigten Silbermünzen ihre Form weitgehend beibehalten. Sie tragen immer noch das Porträt Ihrer Majestät, das für ihre Krönung im Jahr 1953 entworfen wurde.

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