Gefangen im System? Freund über Williams Rolle als Thronfolger
Mit seinem Rücktritt als ranghohes Mitglied der britischen Königsfamilie hat sich Prinz Harry bei den Briten nicht gerade sympathisch gemacht. In den USA versuchen er und seine Ehefrau Meghan, die derzeit ihr zweites Kind erwartet, sich ein unabhängiges Leben aufzubauen - fernab der Palastmauern. Eine solche Entscheidung wäre für Harrys Bruder William jedoch undenkbar: Der 38-jährige Duke of Cambridge, der nach seinem Vater Charles an Platz zwei der britischen Thronfolge steht, kann sich keine Abweichungen vom royalen Protokoll erlauben. Er wird von klein auf auf seine künftige Rolle als König vorbereitet.
Harry: Prinz William "gefangen" im System
Im Interview mit Talkshowlegende Oprah Winfrey äußerte Harry Bedauern für seinen älteren Bruder. Dieser sei "gefangen" im System, lautete das Fazit des Prinzen. Bereits 2017 hatte der Queen-Enkel in einem Interview gegenüber dem Magazin Newsweek über die Zukunft der Monarchie gesprochen und angedeutet, dass in seiner Familie niemand so richtig scharf darauf sei, den Thron zu besteigen. "Gibt es jemanden in der royalen Familie, der König oder Königin sein will? Das denke ich nicht. Aber wir werden die Pflichten zum richtigen Zeitpunkt wahrnehmen", hatte Harry damals erzählt.
Doch wie sieht William selbst die Situation? Hadert der älteste Sohn von Prinz Charles und Lady Diana mit seiner Vorbestimmung oder hat der dreifache Vater seine Position schon lange akzeptiert?
Williams Freund über dessen Rolle als Thronfolger
Ein enger Freund von Prinz William und Prinz Harry gibt gegenüber der Sunday Times Einblicke in Williams Einstellung gegenüber seiner Zukunft als Monarch. Harrys Behauptung gehe "völlig am Ziel vorbei", wird der namentlich nicht genannte Intimus zitiert. William habe "einen Weg für sich festgelegt, und er akzeptiert seine Rolle völlig", so der Freund der beiden Prinzen. "Er ist in dieser Hinsicht der Enkel seiner Großmutter in Bezug auf Pflicht und Dienst", fügte der anonyme Vertraute hinzu.
Queen Elizabeth II. hatte William schon vor klein auf im Rahmen von persönlichen Treffen auf dessen Rolle als künftiger Monarch vorbereitet. Bei den Nachhilfestunden mit der Oma stand Harry außen vor.
Über das Oprah-Interview der Sussexes soll William nicht erfreut sein. Im Gegenteil. Erste Verhandlungsversuche zwischen Harry, William und Prinz Charles sollen laut der mit Herzogin Meghan befreundeten US-Moderatorin Gayle King "unproduktiv" verlaufen sein.
Zumindest ein Gutes hat die Sache aber. Wie der Freund von William und Harry berichtet, soll sich die Beziehung von Prinz Charles zu seinem ältesten Sohn verbessert haben, seit Harry angekündigt hat, zusammen mit seiner Ehefrau Meghan die königliche Familie zu verlassen. Auch Williams Verhältnis zur Queen habe sich durch den "Megxit" nur noch mehr verfestigt. Alle drei hochrangigen Royals sollen sich inmitten des Wirbels um Harrys Rücktritt und das Oprah-Interiew mehr den je einig sein.
Die Schlagzeilen um das Interview haben zu einer "Renaissance" von Williams Beziehung zu seinem Vater geführt, beschreibt der Insider die Situation. Letzterer sei es auch, der die meiste Krtik an Harry geübt habe. "Ein Teil von Williams Entwicklung ist, dass er, als er seinem Vater näher gekommen ist, die Ähnlichkeiten zwischen ihm uns sich gesehen hat", so der Freund. "Die Kluft mit Harry hat sie auch näher gebracht."
Inwiefern - und ob überhaupt - sich der Riss zwischen William und seinem Bruder wieder kitten lässt, wird sich hingegen wohl erst zeigen.
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