Prinz Harry verteidigt Schilderungen zu Tötungen in Afghanistan
Nach dem Erscheinen seiner Memoiren hat Prinz Harry (38) den britischen Medien vorgeworfen, seine Schilderungen über von ihm getötete Menschen bei seinen Militäreinsätzen in Afghanistan falsch wiedergegeben zu haben. "Ohne Zweifel ist die gefährlichste Lüge, die sie erzählt haben, dass ich irgendwie mit der Anzahl der Menschen geprahlt habe, die ich in Afghanistan getötet habe", sagte in der am Dienstagabend im US-Sender CBS ausgestrahlten Late-Night-Show von Stephen Colbert.
"Ich wäre sauer, wenn jemand mit solch einer Sache prahlen würde. Aber es ist eine Lüge. Meine Worte sind nicht gefährlich." Der "Spin" der britischen Medien - also deren Darstellung seiner Schilderungen - sei es hingegen schon.
In einer Passage seiner Autobiografie "Spare" (deutsch: "Reserve") schreibt Harry über die Anzahl der Menschen, die er in seinen Einsätzen in Afghanistan getötet hat. "Also, meine Zahl: fünfundzwanzig. Das war keine Zahl, die mir irgendeine Befriedigung bereitete. Doch ebenso wenig war es eine Zahl, derer ich mich schämte." Zwar hätte er diese Zahl lieber nicht in seinem militärischen Lebenslauf stehen, würde aber ja auch lieber "in einer Welt ohne Taliban und ohne Krieg" leben. Manche Tatsachen ließen sich jedoch nicht ändern.
Viele Medien zitierten diese Passage in den Tagen vor der Veröffentlichung des Buches, nachdem dieses versehentlich zeitweise im spanischen Buchhandel erhältlich war. Weniger Aufmerksamkeit bekam die Passage im Anschluss, in der Harry die "angelernte Distanziertheit" von Soldaten als problematisch bezeichnet.
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