Harry musste Queen vor Hochzeit um Erlaubnis fragen: Ihre Antwort irritierte ihn

Die Royal Family
Er wisse nicht, wie Queen Elizabeth ihre Antwort gemeint habe, so Harry in seiner Biografie "Reserve".

Er schnupfte mehrmals Kokain, erlebte sein erstes Mal mit einer älteren Frau und geriet handfest mit Bruder William aneinander: Nach Bekanntwerden zahlreicher Details können Royal-Fans nun alle Anekdoten aus Prinz Harrys Autobiografie selbst nachlesen. "Reserve", wie der deutsche Titel des Buchs lautet, erschien in der Nacht zum Dienstag.

Harry von "kryptischer" Queen-Reaktion irritiert

An einer Stelle beschreibt Harry etwa den Tag, an dem er seine inzwischen verstorbene Großmutter Queen Elizabeth II um Erlaubnis fragte, Meghan einen Heiratsantrag zu machen. Eine Regel, von der er zuvor nicht wusste, wie er schreibt. Er habe sie eines Tages zunächst in ein lockeres Gespräch verwickelt.

"Granny, du weißt bereits, dass ich Meg sehr liebe, und ich habe entschieden, dass ich sie bitten möchte, mich zu heiraten", habe er der Königin gesagt. "Mir wurde gesagt, dass ich deine Genehmigung einholen muss, bevor ich um ihre Hand anhalte." "Musst du das tun?", habe die Königin geantwortet, woraufhin er ein "ja" entgegnete. Ihre Antwort habe ihn schließlich irritiert, so Harry in seinem Buch. Sie lautete: "Nun, dann muss ich wohl ja sagen." Er habe nicht verstanden, wie ihre Reaktion gemeint war, schreibt der Prinz, und sich gefragt, ob "sie das Gefühl hatte, ja sagen zu müssen", oder tatsächlich lieber "nein sagen wollte".

"War sie sarkastisch? Ironisch? Absichtlich kryptisch? Erlaubte sie sich ein Wortspiel? Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Großmutter ein Fan von Wortspielen war, und dies wäre der seltsamste Zeitpunkt gewesen, um einer zu werden (ohne zu erwähnen, dass es äußerst unangemessen gewesen wäre)", gibt Harry in seinen Memoiren an.

Harry und Meghan haben sich schließlich in einer imposanten Zeremonie am 19. Mai 2018 in Windsor das Jawort gegeben.

Im englischen Original lautet der provokative Titel des Buches "Spare". Das Wort spielt auf die Redewendung "the heir and the spare" an - also "der Erbe und der Ersatz". In diesem Fall wäre Prinz William als Thronfolger der Erbe, sein jüngerer Bruder Harry der Ersatz, der höchstens beim Tod des Älteren zum Zuge kommen könnte.

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William

An seinem älteren Bruder, den er "Willy" nennt, reibt sich Harry im gesamten Buch - schon der Titel "Reserve" legt nahe, wie sich der Nachgeborene auch von William gesehen fühlt. Lange galten die Brüder als Herz und Seele. Doch schon in der Eliteschule Eton habe William deutlich gemacht, dass er mit Harry nichts zu tun haben wolle. Später habe es Streit gegeben, weil beide sich für Afrika engagieren wollten. Zudem wirft Harry William und dessen Gemahlin Herzogin Kate Gefühlskälte gegen seine Frau Herzogin Meghan vor. Bei mehreren Treffen sei es den Paaren nicht gelungen, den Streit auszuräumen. "Mein geliebter Bruder, mein Erzfeind, wie hatte das geschehen können?", fragt Harry gleich auf den ersten Seiten.

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Familie

Immer wieder lässt Harry seine Liebe zu Vater König Charles III durchscheinen, der ihn "darling boy" nennt. Vor allem Großmutter Königin Elizabeth II und Großvater Prinz Philip gehört seine volle Sympathie. Doch zugleich beschreibt Harry die steifen Konventionen und fehlende Emotionalität auch hinter den Palastmauern. Eine leichte Wangenberührung sei der größte Ausdruck von Zärtlichkeit gewesen. Mit dem Auszug aus der Royal Family habe auch die Beziehung zum Vater nachgelassen. Charles habe klar gemacht, dass Meghan nicht erwünscht sei, um die im Sterben liegende Queen auf deren schottischem Landsitz Balmoral zu besuchen. William habe auf Nachrichten nicht geantwortet.

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Camilla

Gegen die neue Frau seines Vaters erhebt Harry schwere Vorwürfe. Sie habe mehrmals private Details über ihn - und auch Bruder William - an die Medien durchgestochen, legt Harry nahe. Camilla habe ihn "auf ihrem persönlichen PR-Altar geopfert", um selbst bessere Berichterstattung in der Presse zu bekommen. Wie bei vielen Themen scheint Harry aber auch bei der Königsgemahlin recht unsicher zu sein. Er habe sich für Vater Charles gefreut, denn er sei mit Camilla offensichtlich glücklich. Und er habe sich gewünscht, dass auch sie glücklich sei - "vielleicht wäre sie ja dann weniger gefährlich?", nennt Harry als Grund für diese Gedanken.

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Prinzessin Diana

Der Unfalltod seiner Mutter ist für Harry das prägende Ereignis seines Lebens. Ihr widmet er "natürlich" - neben Ehefrau Meghan und den Kindern Archie und Lilibet - sein Buch. Wiederholt fragt sich der Prinz, ob seine Mutter tatsächlich gestorben ist oder einfach nur untergetaucht sei. Seinen Privatsekretär weist er an, ihm die Polizeiakten zu dem Fall zu beschaffen, bei einem Besuch in Paris lässt er sich durch den Tunnel fahren, in dem Diana 1997 ums Leben kam. Später macht er eine Therapie, um seine Trauer zu verarbeiten, die auch zu Panikattacken geführt habe. Sein Krieg habe nicht in Afghanistan begonnen, wo er zwei Mal als Soldat im Einsatz war. "Er begann im August 1997", betont Harry.

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Presse

Die britischen Medien, vor allem die Boulevardblätter, sieht Harry als seinen größten Feind. Ihnen wirft er Rassismus gegen Meghan vor. Immer wieder schildert Harry, wie erfundene Geschichten über ihn Schlagzeilen machten oder schadenfroh Fotos von ihm nach Saufgelagen gedruckt wurden. Die Medien hätten eine diebische Freude daran gehabt, einem unreifen Teenager das Leben zur Hölle zu machen, nur weil er Mitglied der Royal Family sei. Aus seinem Hass vor allem gegen Fotografen, die seiner Ansicht nach Schuld an Dianas Tod sind, macht er keinen Hehl. "Diese Paps, die Paparazzi, waren schon immer abartige Typen gewesen, doch als ich erwachsen geworden war, wurden sie noch schlimmer", schreibt er und vergleicht sie mit radikalisierten Muslimen: "Ihre Mullahs waren die Redakteure, dieselben, die nach Mummys Tod geschworen hatten, sich zu bessern."

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