Neue Doku über Spaniens Ex-König Juan Carlos enthüllt Intrigen, Gier und Machtspiele

Das Leben des ehemaligen spanischen Königs Juan Carlos (85) ist wirklich filmreif, das dachte sich auch der mehrfache Grimme-Preisträger Christian Beetz, der eine vierteilige Dokumentation über den gefallen Monarchen produzierte. "Juan Carlos – Liebe, Geld, Verrat" ist ab Sonntag auf Sky zu sehen.

Es kommen zahlreiche Weggefährten, aber auch Geheimdienstmitarbeiter und Palastinsider zu Wort und beleuchten die finanziellen Angelegenheiten des Königs, seine lukrativen Verbindungen zum spanischen Establishment und seine angebliche Verstrickung in weltweite Korruptionsfälle, zu denen auch eine Zahlung von 65 Millionen Euro gehört.

Juan Carlos galt lange als Held, der Spanien aus der Franco-Diktatur in die parlamentarische Monarchie führte und entscheidend zum Wandel in einen modernen Staat mitten in Europa beitrug.

Doch ein schicksalhafter Jagdausflug nach Botswana 2012 deckte die geheime Liebesbeziehung zu Corinna zu Sayn-Wittgenstein (sie kommt in der Doku auch ausführlich zu Wort) auf und das setzte eine Reihe von Ereignissen in Bewegung, die schlussendlich dazu führten, dass er 2014 abdankte und 2020 ins Exil nach Dubai flüchtete.

Auch seine angeblichen vielen Geliebten werden in der Dokumentation thematisiert. So soll seine Ehefrau ihn sogar einmal in flagranti mit einer anderen Frau erwischt haben. "Obwohl König Juan Carlos und Königin Sofía offiziell verheiratet sind, führen sie keine Liebesbeziehung mehr, seitdem König Felipe etwa fünf Jahre alt war", so José María Olmo, Leiter Investigation El Confidencial.

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Die Macher der Doku wussten jedenfalls, dass sie auf dem richtigen Weg sind, denn sie fühlten sich während der Recherche und Dreharbeiten verfolgt und sie glaubten, auch abgehört zu werden.

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"Nachdem wir unsere erste Interviewrunde mit Journalisten geführt hatten, erhielten wir einen anonymen Anruf mit der Aufforderung ‚Seien Sie vorsichtig, was Sie hier tun.‘ Das war der Beginn einer Albtraumreise", so Produzent und Autor Beetz gegenüber der Onlineplattform Deadline.com.

Aus Vorsichtsmaßnahme bewahrten sie ihre Handys im Kühlschrank auf – das machte einst schon NSA-Whistleblower Edward Snowden.

"Stück für Stück entblätterte sich ein Geflecht aus Intrigen, Gier und Machtspielen, welches bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft reicht und von dem spanischen Geheimdienst CNI bis heute geschützt wird. Es ist eine bemerkenswerte Geschichte, die wir ohne Furcht und Gefälligkeit zu erzählen versuchen", so Beetz über seine Dokumentation.