Charles und Camilla in Kenia: Queen hätte ein solches Verhalten nicht gutgeheißen

Charles und Camilla in Kenia: Queen hätte ein solches Verhalten nicht gutgeheißen
Charles gab sich bei seinem Staatsbesuch in Kenia weit weniger formell als seine verstorbene Mutter, Elizabeth II.

König Charles III. und Queen Consort Camilla befanden sich von 31. Oktober bis 3. November auf Staatsbesuch in Kenia. Dabei machte der britische Monarch laut einer Historikerin so einiges anders, als es seine verstorbene Mutter, Queen Elizabeth II., getan hätte. 

Charles löst sich vom Beispiel der Queen

Die Historikerin Marlene Koenig stellt im Gespräch mit Express.co.uk fest, dass Charles "weit weniger formell" zu sein scheint als die verstorbene Elizabeth. Und das zeige, dass er sich von ihr als sein Vorbild löst.  

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"Wenn Sie sich die Art der Auftritte ansehen, die der König und die Königin [in Kenia] durchführen, werden Sie mehr informelle Auftritte sehen", betont die Historikerin. 

"Charles bestellte indisches Essen beim örtlichen Imbisswagen", führt sie als Beispiel an. "Er traf Studenten, die vom Prince’s International Trust profitieren."

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Camilla indes war auf einem kenianischen Markt nonchalant shoppen. Sie erledigte ganz offiziell ihre Weihnachtseinkäufe - ohne Bargeld dabei zu haben, weswegen ihre Mitarbeiter die Daten der Standbesitzer abfragen mussten, um nachträglich bezahlen zu können.

Kurz: Charles und Camilla verhielten sich in Kenia wesentlich offener und volksnaher, als es Elizabeth II. zu Lebzeiten tat. "Ich glaube nicht, dass die verstorbene Königin an diesem Imbisswagen angehalten hätte. Prinz Philip hätte es vielleicht getan", so Koenig.

Das bedeute in Summe aber nicht, dass Charles als Nachfolger der Queen einen schlechten Job mache. Im Gegenteil. Koenig ist der Meinung, der Monarch würde seine Arbeit perfekt machen. Er wisse, wie man eine Menschenmenge bedient, da er sich seit Jahrzehnten auf diese Rolle vorbereitet hat.

"Charles muss Kontroversen vermeiden"

Koenig betont aber, dass Charles, wenn auch moderner als seine Mutter, sich in seiner Funktion als Monarch dennoch an gewisse Regeln halten müsse. Für den 74-Jährigen ist der Staatsbesuch in Kenia zum Teil eine Begegnung mit den Geistern der Vergangenheit, da Kenia ein Land ist, das einst unter britischer Kolonialherrschaft stand.

Mit Blick auf die Kolonialherrschaft sprach Charles am Dienstag bei einem vom kenianischen Präsidenten William Ruto gegebenen Staatsbankett von "abscheulichen und ungerechtfertigten Gewaltakten". Für diese Taten während des Unabhängigkeitskampfes der Kenianer könne es "keine Entschuldigung geben", sagte der Monarch.

Dass Charles sich nicht offiziell entschuldigte, liege daran, dass er als Monarch nur begrenzt Dinge sagen oder tun könne, erklärt die Historikerin. 

"Seine Rede beim Staatsbankett wurde bestimmt von der Regierung überprüft und Charles ist darüber beraten worden, was er sagen durfte und was nicht."

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"Er muss Kontroversen vermeiden – und es wäre die Aufgabe der Regierung, sich zu entschuldigen", so die Historikerin. "Als er Prinz von Wales war, sprach er über die Ungerechtigkeiten des britischen Kolonialismus, aber jetzt muss er vorsichtig sein mit den Worten, die er verwendet." 

Unterdessen lobte Koenig Queen Consort Camilla, die im Gegensatz zur verstorbenen Königin auch Termine wahrnimmt, die "einige Leute zum Schaudern bringen könnten".

"Königin Camilla übernimmt Auftritte, die ihren eigenen Interessen entsprechen", so Koenig. "Sie setzt sich seit Langem für Opfer sexuellen Missbrauchs ein – und hat dies in Kenia durch Treffen mit Opfern fortgesetzt."

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