Kabarettist Andreas Ferner: "Ich war eine wahnsinnige Krätzn"

Kabarettist Andreas Ferner
Er spricht darüber, wie er selbst als Schüler war, woher er die Inspiration für seine Programme nimmt und Lampenfieber.

"Wenn man es im Klassenzimmer schafft, dann schafft man es überall. Man spielt vor dem strengsten Publikum der Welt. Ich glaube wirklich, Lehrer zu sein, ist eine sehr gute Schule fürs Showbusiness“, meint Kabarettist Andreas Ferner, der auch kaufmännische Gegenstände unterrichtet, lachend in der Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.

Die ganze Sendung:

Herrlich ehrlich: Andreas Ferner

Eigentlich wollte er schon immer Lehrer werden, wie er erzählt. „Ich bin gerne in die Schule gegangen, aber vor allem wegen des sozialen Umfelds. Da sehe ich jeden Tag meine Freunde, wie eine Party bei Tag quasi. Dann hab ich mir gedacht: Da arbeiten wäre nett.“

Wobei, er selber war in der Schule „eine wahnsinnige Krätzn. Ich wäre sogar fast von der Schule geflogen mit 15“, bekennt er schmunzelnd.

Kabarettist Andreas Ferner: "Ich war eine wahnsinnige Krätzn"

Lisa Trompisch im "Herrlich ehrlich"-Gespräch mit Andreas Ferner

„Bis zur Vierten war ich ein sehr ehrgeiziger und guter Schüler. Den Ehrgeiz habe ich nie verloren, den hab ich auch heute noch, aber die Pubertät hat bei mir ganz schwer eingeschlagen.“

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Der gebürtige Wiener hat sich dann für ein Betriebswirtschaftsstudium entschieden, Berufsziel: „Wallstreet-Manager“. Daraus wurde dann nix, aber schon während des Studiums hat er begonnen Theater zu spielen und landetet dann schlussendlich doch im Lehrberuf.

„Böse Zungen behaupten ja, ich bin Lehrer und Kabarettist und mache den ganzen Tag das Gleiche: Ich steh vor Leuten und red’ deppat.“

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Mit dem Kabarett hat er nur ein halbes Jahr nach seinem Dienstantritt in der Schule begonnen. Derzeit tourt er gleich mit zwei Programmen, „Chill amal, Fessor“ und „Stundenwiederholung“ durch Österreich.

Logisch, dass er sich vor allem in seinem beruflichen Umfeld viel Inspiration für seine Programme holt.

Bildungspolitik

„Mein Anwalt hat gesagt, ich darf das nicht sagen. Nein, natürlich ist wahnsinnig viel von der Wirklichkeit hergeleitet“, so Ferner. „Aber es bietet ja nicht nur das Klassenzimmer super Geschichten, auch die ganze Bildungspolitik. Es reden ja wahnsinnig viele Leute über Bildung mit, die keine Ahnung haben, aber dann als Bildungsexperten bezeichnet werden. Dadurch gibt es halt immer Stoff. Und die Lehrer, die jeden Tag drinnen stehen, werden sehr wenig mit einbezogen.“

Seine Schüler finden übrigens richtig gut, was er macht. „Viele der heutigen Schüler haben ja einen starken Showbusiness-Bezug. Viele wollen Influencer oder Youtuber werden oder überhaupt Star.“

Wie Ferner mit Lampenfieber umgeht

Und trotz langjähriger Bühnenerfahrung (im November feiert er 25-jähriges Jubiläum) ist Lampenfieber immer noch ein Thema. „Auch wenn du weißt, das Programm ist geil, du kannst es gut bringen, kann es trotzdem total schief gehen. Deshalb hab ich vor jedem Auftritt sehr starkes Lampenfieber. Ich hab auch sehr viele Rituale, um das zu bekämpfen.“

Dazu gehören Meditation, dann eine Art Gebet und gerne schaut er sich auch kurz vor seinem Auftritt zur Inspiration Videos von seiner deutschen Kollegin Carolin Kebekus an. „Um in diese emotionale, aber auch sehr positive Energie hineinzukommen.“

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Im November steht auch Ferners 50er an, mit dem er schon auch zu kämpfen hat. „Als Schauspieler und Kabarettist hat man doch eine gewisse Eitelkeit und will möglichst lange noch frisch und jung ausschauen. Also, so leicht ist das nicht“, meint er schmunzelnd.

Wie er den Lehrerjob anlegt, warum er nicht zu „Dancing Stars“ wollen würde und wie er mit Kritik umgeht, sehen Sie im Video oben.

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