Zahlen bitte! Welche Sport-Stars wirklich im Geld schwimmen

Golf-Profi Bernd Wiesberger
Bei der Schwimm-WM in Budapest gibt es 50.000 Dollar für einen Weltrekord. Golfer Bernd Wiesberger bekam für Rang 43 in London das Dreifache.

Stolz ließ der internationale Schwimmverband FINA verkünden, dass er bei der WM in Budapest einen Weltrekord erstmals mit 50.000 Dollar belohnen werde. 50.000! Beim Auftakt der neuen umstrittenen saudi-arabischen Golfserie erhielt Bernd Wiesberger für Rang 43 fast drei Mal so viel. Und in der englischen Premiere League gelten 50.000 Pfund als wöchentliches Basis-Gehalt für Kicker der mittleren Kategorie.

Ungeachtet der Wirtschaftskrise werden die Summen immer obszöner. Vor allem (aber nicht nur) dann, wenn autokratische Regimes oder unberechenbare Multi-Milliardäre im Sport die Chance zur Image-Verbesserung sehen. Zur Befriedigung ihrer Eitelkeiten taugen die Elementarsportarten Schwimmen und Leichtathletik weniger. Österreich wiederum ist als Fußball-Land zu klein. Dementsprechend bescheiden mutet – zumindest im internationalen Vergleich – hierzulande der monatliche Durchschnittsverdienst der Bundesliga-Profis an:

4.480 Euro brutto zwischen dem 21. und 27. Lebensjahr.

6.985 für Ältere sofern deren Karriere durch Verletzungen nicht schon davor endet.

Diese präzisen Zahlen waren kurz vor Pandemiebeginn erhoben worden „Sie haben sich kaum verändert“, weiß Gernot Zirngast von der Spielergewerkschaft, die derzeit in Steinbrunn ein Trainingslager für vereinslose Profis unter Leitung vom vereinslosen Trainer Robert Ibertsberger abhält. Im Joblosen-Camp hält sich auch Admiras bisheriger Kapitän und Tormann Andreas Leitner fit, speziell trainiert vom Vater des Neo-Teamgoalies Patrick Pentz, während Letzterer Auslandsangebote sondiert. Er hat sich von der Austria unwiderruflich verabschiedet.

Selbst in zweiten europäischen Ligen wird besser gezahlt als (Ausnahme Salzburg) in Österreichs erster. Weshalb auch solche abwandern, die nicht so aufgefallen sind wie Pentz.

Schwimmer Felix Auböck war schon mit 16 ins Ausland gewechselt. Nicht des Geldes, sondern der besseren Trainingsbedingungen wegen. Womit sich die Nörgler im Netz das Argument ersparen können, wonach Auböck „nur mit unserm Steuergeld“ ausgebildet worden und zum Erfolg gekommen sei. Die 8.000 Euro , die Auböck als FINA-Prämie dafür erhält, dass er gestern als Vorlaufbester ins 400-Meter-WM-Finale kraulte, wird wiederum niemanden aus der Sportfamilie vor Neid erblassen lassen.

An den eklatanten Gagenunterschieden im Sport ändert sich nichts. Begehrte Ballkünstler werden weiter Geldscheine, Schwimmer indes mehr die Kacheln zählen. Damit sind jene der Trainingsbecken gemeint, in denen nicht nur Auböck wöchentlich unglaubliche 25 Stunden verbringt.

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