Ihre persönliche Olympia-Qualifikation schaffte Kainberger dank ihrer Leistungen bei der Damen-WM und danach bei den Olympia-Qualifikationsturnieren.
Olympia sei bereits das Höchste, das sie erreichen kann. „Und dann natürlich ein Finale“, sagt die ehemalige österreichische Teamspielerin. Das Erreichen des höchsten Levels im internationalen Eishockey war es auch, das sie zum Schiedsrichtern brachte. Olympia-Qualifikation und Aufstieg in die A-WM haben Österreichs Damen verpasst. „Ich wollte trotzdem einen Weg finden, dass ich das Top-Niveau sehen kann.“
Also hat sie in Salzburg mit Schiedsrichtern begonnen. „Im Land ist man oft unzufrieden mit den Schiedsrichtern. Da habe ich mir gedacht: ,Das kann doch nicht so schwer sein.‘ Wenn man das sagt, dann muss man es selbst auch ausprobieren.“
Spiele bei großen Turnieren sind für Kainberger leichter: „Je höher das Niveau ist, desto leichter kann man das Spiel lesen. Aber dann kommt es wieder auf kleinere Details an, weil es natürlich auch schneller wird.“
Respekt erarbeiten
In Österreich machte sie schon Schlagzeilen, weil sie auch bei den Herren Spiele leitet. Vorwiegend in der Alps Hockey League, aber auch in der ICEHL. Das war natürlich nicht einfach: „In den ersten zwei Jahren in der Alps Hockey League muss man erstmal beweisen, dass man richtig am Platz ist. Als Frau fällst du gleich einmal auf, wenn aus dem Helm ein blonder Zopf herausschaut.“ Letztlich ändere das aber nicht viel. „Den Spielern ist es egal, ob da eine Frau oder ein Mann auf dem Platz steht. Der Job muss gemacht werden.“
In Peking ist es auch nicht ausgeschlossen, dass unüblicherweise Frauen auch Männerspiele pfeifen werden. „Im Männerteam gibt es viele Covid-Fälle, da sie alle Profis sind und bis zum letzten Wochenende vor dem Abflug Spiele geleitet haben. Und wir Frauen waren zu Hause in Quarantäne. Von uns hat ja jede einen normalen Job“, begründet die Lehrerin vom Gymnasium in Zell am See. 22 weibliche Referees und zehn Linespersons sind in Peking im Einsatz. Die Teams werden normalerweise je nach Spiel zusammengestellt. Nur in den ersten fünf Tagen gibt es wegen Corona fixe Gruppen - je nachdem, wer mit wem angereist ist.
Sonderurlaub für die Lehrerin
"Ich muss mich bei der Bildungsdirektion Salzburg bedanken, dass ich jetzt zwei Wochen Sonderurlaub für Olympia bekommen habe. Meine Schule steht auch dahinter, dass zum Beispiel Nachmittagsunterrichte nicht mit meinen Spieltagen kollidieren. Ohne den Support würde das nicht so funktionieren."
Am Freitag hat Kainberger spielfrei. "Wir werden nur die Eröffnungsfeier besuchen, dann werde wir weitersehen."
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