"Brutale Stimmung": So heiß sind die Weltcup-Events des Wintersports

Voll des Lobes für Veranstalter und Publikum waren nach dem Nachtslalom in Flachau die Athletinnen. „Flachau ist ein spezielles Rennen für mich. Ich fühle mich großartig und bin sehr glücklich“, sagte Siegerin Petra Vlhova, die sich auch über ein Preisgeld von 66.000 Euro freuen durfte. Die Drittplatzierte Lena Dürr sprach aus, was viele denken: „Das ist publikumstechnisch das beste Rennen im ganzen Jahr, eine brutale Stimmung.“ 13.200 Zuschauer können diese Aussage nur bestätigen.
Doch welche Wintersport-Ereignisse können mit Flachau mithalten – oder das Rennen von Dienstagabend sogar übertreffen?
- Ski alpin
Dieses Wochenende heißt es für die Herren: Hundschopf, Minschkante, Canadian Corner, Kernen-S, Haneggschuss, Österreicher-Loch, Ziel-S.

Wengen: Tausende Fans verfolgen die Läufer vom Gegenhang aus
In Wengen steigt am Samstag (12.30) wieder die berühmte Lauberhorn-Abfahrt. Am Gegenhang zum Hundschopf sammeln sich Tausende Skifans in mehr als 2.000 Metern Seehöhe. Für zehn Sekunden bekommen sie dort die Läufer zu Gesicht, außer einer fliegt über die Minschkante ins Fangnetz des Canadian Corner.

Kitzbühel: Auf dem Hausberg gibt man sich die Kante
Eine Woche später steht Kitzbühel Kopf. Die Losung auf der Streif lautet wie immer: Mausefalle, Steilhang, Ziehweg, Seidlalm, Hausbergkante, Traverse und Zielschuss. Die Streif liefert sich alljährlich ein Duell mit Bormio um den Titel „Brutalste Abfahrt der Saison“. Jeder Abfahrer, der etwas auf sich hält, muss in seiner Karriere einmal auf der Streif erfolgreich gewesen sein. Bis zu 50.000 Zuschauer machen den Zielbereich zu einem Tollhaus und feiern oft bis zum Slalom am Sonntag auf dem Ganslernhang.
Einen ähnlichen Andrang erlebt am Dienstag danach Schladming beim alljährlichen Nachtslalom auf dem steilen und berüchtigten Zielhang (24. Jänner). Die Fans sorgen für Länderspiel-Atmosphäre, Pyrotechnik und hin und wieder Schneeball-Würfe inkludiert, die TV-Quoten schnellen Jahr für Jahr in die Höhe. Marcel Hirscher zeigte sich nach seinem Sieg 2019 begeistert. „Es sind noch einmal 5.000 Leute mehr als in Kitzbühel beim Slalom, und es ist einfach noch einmal spezieller in der Nacht. Man kann nur Danke sagen, dass wir in Österreich solche Bewerbe haben können.“
- Ski nordisch
Gleich vier Höhepunkte für die Skispringer bringt die Vierschanzentournee.

Bad in der Menge: Fliegen mit Panoramablick aufs Publikum am Kulm
Ähnlich groß ist die Begeisterung aber auch beim Skifliegen auf dem Kulm in der Steiermark (28./29. Jänner), im deutschen Willingen (Frauen und Männer ab 3. Februar) und beim traditionellen Saisonfinale im slowenischen Planica (31. März bis 2. April).

Holmenkollen, urig: So mancher Fan nächtigt im Wald
Das Mekka der nordischen Skisportler befindet sich aber bei Oslo. Rund um den Holmenkollen werden am 11. und 12. März mehr als 100.000 Langlauf-Fans ihre Idole feiern. Im Wald wird gegrillt, getrunken – und manchmal sogar übernachtet.
- Biathlon

Keine Ruh' in Ruhpolding: Fans aus aller Herren Länder
Im sonst so beschaulichen Ruhpolding in Bayern waren schon gestern beim Herren-Einzel die Tribünen voll. Und so wird es bis inklusive Sonntag bleiben. Ähnlich ausgelassen ist die Stimmung traditionell im tschechischen Nove Mesto (ab 27. Februar).
- Snowboard

Im Spotlight: Freestyle-Snowboard mit Anna Gasser in der Steiermark
Beim Big-Air-Weltcup kommendes Wochenende am Kreischberg werden rund 2.000 Gäste erwartet. Das Flutlicht-Finale (Samstag, 18 Uhr/live ORF1) sorgt gewohnt schon für gute Stimmung, laut wird es aber bei den – vor allem jungen – Fans auch danach auf der Partymeile im Zielbereich.
- Eisschnelllauf

Halle-luja: Die Arena von Heerenveen garantiert regelmäßig Rekorde
Was Kitzbühel für die Abfahrtsläufer ist, ist Heerenveen für die Eisschnellläufer. Seit 1986 ist die Eisbahn überdacht, 12.500 (vorwiegend niederländische) Zuschauer haben Platz und sorgen für einen Lärmpegel wie bei einem Fußballspiel.
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