Wegen Donald Trump: In Kanada bröselt Wayne Gretzkys Denkmal

Gretzky führte Edmonton zu vier NHL-Triumphen

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Kann es für Kanada noch schlimmer kommen, als dass ein Putin-verehrender Alexander Owetschkin den Torrekord von Trump-Freund Wayne Gretzky bricht?
Wohl nicht.
888 Treffer im Grunddurchgang der National Hockey League hat der russische Superstar der Washington Capitals auf seinem Konto, es fehlen ihm nur noch sechs Tore auf Kanadas 64-jährige Eishockey-Legende Gretzky. Der beste Eishockey-Spieler in der Geschichte der Sportart hat in seiner glanzvollen Karriere 894 Treffer erzielt, dazu noch 1.963 Assists bei weiteren Toren geliefert.
Der 1961 in Brantford, Ontario, geborene Kanadier spielte von 1979 bis 1999 in der NHL.
Am Karriereende war er vierfacher Stanley-Cup-Champion und hielt 61 Rekorde
894 Tore
erzielte Gretzky. Mit seinen 2.857 Scorerpunkten liegt er weit vor Jaromir Jagr (1.921). Alex Owetschkin liegt bei 1.607.
Gretzkys Rückennummer 99 darf in der gesamten NHL nicht mehr vergeben werden
In vielen Landesteilen Kanadas stehen Denkmäler von „The Great One“. Gretzky verkörperte den kanadischen Traum vom Talent zum Multimillionär. Der Stürmer, der auf seinen Kufen durch die gegnerischen Abwehrreihen glitt wie ein warmes Messer durch Butter, machte das Mutterland des Eishockey-Sports stolz. Doch seine Statuen haben Risse bekommen.

Gretzky und seine Frau Janet bei Trumps Inauguration
In Edmonton, seiner alten Wirkungsstätte, soll sogar eine nach ihm benannte Straße wieder umbenannt werden. Der Capilano Drive wurde 1999 zum Wayne Gretzky Drive, zur Erinnerung an die vier Stanley-Cup-Triumphe, zu denen Gretzky die Oilers geführt hatte. Seit jedoch im November ein Bild von Gretzky mit einer MAGA-Kappe erschienen ist, haben bereits 9.000 Menschen die Petition für die Umbenennung der Autobahn unterschieben. Es werden täglich mehr.
Make America Great Again – auch auf Kosten von Nachbar Kanada – die Politik von US-Präsident Donald Trump hat einen Keil zwischen die beiden Eishockey-Nationen getrieben. Beim Abspielen der US-Hymne wird in den kanadischen Arenen gnadenlos gepfiffen.
Aber was die Kanadier noch mehr schmerzt als Trumps Ansinnen, Kanada zum 51. Bundestaat zu machen: Wayne Gretzky ist ein guter Freund von Donald Trump und äußerte sich bis heute nicht zu den Angriffen auf seine Heimat. Gretzky war schon während Trumps erster Amtszeit immer wieder bei ihm in Mar-a-Lago eingeladen. Er war auch bei dessen Feier nach der gewonnenen Präsidentschaftswahl im November dabei, mit einer „Make America Great Again“-Kappe. Ende Januar war er geladener Gast bei Trumps Inauguration im Kapitol. Gretzky lebt seit mehr als 30 Jahren in den USA, hat auch den US-Pass und seine Frau Janet Jones ist Amerikanerin.
Kanadas kürzlich abgetretener Premier Justin Trudeau schrieb kampfeslustig auf dem Kurznachrichtendienst X: „Ihr könnt uns nicht unser Land nehmen – und auch nicht unser Spiel.“
Doch Kanadas größte Sport-Legende haben sie bereits.
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