Es geht kaum jemand hinaus. Man bleibt zuhause oder fährt in eine Mall.
Vor dem Duell mit Marco Kasper: Wie gut kennen Sie einander?
Gar nicht allzu gut. Im U-20-Nationalteam haben wir uns ein paar Mal gesehen.
Werden Sie sich im Rahmen der zwei Duelle abseits des Eises auch treffen?
Ja, wir haben ja den gleichen Agenten und deshalb werden wir Essen gehen.
Können Sie Marco Kasper kurz beschreiben?
Gegen ihn habe ich noch nie gespielt. Er ist offensiv und defensiv gut. Er ist ein Beißer und spielt sehr hart. Marco versteckt sich nie, er spielt selbstbewusst und setzt seinen Schuss ein.
Wie beurteilen Sie Ihre Saison bisher?
Es geht immer besser. Daher bin ich einfach weiter fokussiert. Ich probiere, jeden Tag das Beste zu geben.
Ihr persönlicher Erfolg wird wohl auch mit dem Erfolg der Mannschaft bewertet.
Ja, sicher. Die Play-offs sind das Ziel. Wir sind auf einem guten Weg. Es ist wichtig, dass wir so weiterspielen.
Sie sind im letzten Jahr Ihres Vertrages. Lassen Sie sich von Ihrem Agenten informieren, oder erst dann, wenn ein Angebot vorliegt?
Nein, nein, sie müssen mich schon auf dem Laufenden halten. Aber, ich kann eh nur fokussiert bleiben.
Wie ist das Feedback von Minnesota?
Es ist gut. Die Trainer sind selber sehr fokussiert, dass wir als Mannschaft besser werden.
Wie leben Sie in Minneapolis-Saint Paul?
Meine Freundin und ich haben ein Apartment hier.
Ihr Vater Michael war auch Eishockeyspieler. Wie läuft der Austausch mit ihm?
Wir reden viel miteinander. Er ist nicht jemand, der mir sagt, was ich machen muss. Er fragt eher mehr nach meiner Meinung, wie ich alles so sehe und was ich denke. Er hat mir die Basics mitgegeben, dass man immer 100 Prozent gibt und dass man nur Erfolg hat, wenn man offensiv und auch defensiv gut spielt. Der Papa hat mir schon das ganze Leben lang so viel geholfen.
Haben Sie noch Vorbilder?
Nicht wirklich. Vielleicht schaue ich auf ein paar Spieler in der Center-Position. Man schaut, wo die anderen Spieler Erfolg haben – offensiv, defensiv, Bully, Zweikämpfe und so weiter.
Und früher in Ihrer Jugend?
Der Thomas Vanek natürlich und Pawel Dazjuk. Der hat mich immer inspiriert.
Merken Sie, dass Sie jetzt schon ein Vorbild für die Jugend sind?
Ja, das kriegt man natürlich mit. Früher hat man in der NHL Vanek, Grabner oder Raffl gesehen. Dann haben die aufgehört und jetzt sind es wir. Hoffentlich kommt bald auch David Reinbacher bei Montreal dazu. Wir wissen, dass viele auf uns aufschauen. Mit guten Leistungen wollen wir sie motivieren, dass sie es auch schaffen können.
KURIER: Haben Sie die spielfreien Tage für eine Reise in den Süden genützt?
Marco Kasper: Ich war mit meiner Freundin in Mexiko die Sonne genießen. In Detroit ist es richtig kalt im Moment – bis zu minus 15 Grad.
Vor dem Duell mit Marco Rossi: Wie gut kennen Sie einander?
Wir haben schon mal miteinander trainiert und wir haben die Unter-20-WM in Edmonton gespielt. Das war leider unser einziges Turnier. Und wir haben uns ausgetauscht, als ich meine ersten NHL-Spiele gemacht habe.
Können Sie Marco Rossi kurz beschreiben?
Er ist ein starker, sehr intelligenter Spieler. Man sieht, er kann gut scoren. Er ist immer in den richtigen Positionen, findet offene Räume, und wenn er die Scheibe bekommt, dann kommt was Gutes dabei heraus. Entweder er macht einen guten Pass oder er schießt selber das Tor. Von ihm kann man solche Sachen lernen.
Wie bewerten Sie Ihre Saison bisher?
Es ist für uns als Team und für mich viel auf und ab gegangen. Wir haben einen schweren Start gehabt. Für mich auch von den Scorer-Punkten her. In den letzten Monaten ist es ganz gut gelaufen und das hat mir auch geholfen, gut zu spielen.
Und Sie spielen jetzt mit Top-Spielern zusammen...
Ja genau, ich habe die letzten paar Partien mit Dylan Larkin und Lucas Raymond gespielt. Das sind zwei richtig gute Spieler. Da versucht man einfach die Räume zu finden.
Wie ist das Feedback von Detroit?
Wir analysieren als Team viele Videos – was wir verbessern können und was wir gut gemacht haben. Das gleiche auch individuell mit den Assistant-Coaches. Da sehen wir Clips von Sachen, die man verbessern kann, oder die gut waren.
Leben Sie noch im Hotel wie zu Saisonbeginn?
Nein, ich habe jetzt mit meiner Freundin eine Wohnung, außerhalb von Detroit.
Detroit gilt als Hockeytown in den USA. Werden die Spieler überall erkannt?
Das würde ich nicht sagen, weil Detroit eine große Stadt ist, aber es ist auf jeden Fall Hockeytown. Wenn du daheim spielst, sind die Fans unglaublich. Die Spiele sind ausverkauft und es ist echt cool hier zu spielen.
Ihr Vater Peter war auch Eishockeyspieler. Wie läuft der Austausch mit ihm?
Ich rede jeden Tag mit meiner Familie. Natürlich hilft er mir immer noch sehr. Als ich jünger war, war er auch streng. Das hat mir geholfen. Er wollte immer das Beste für mich. Aber er wusste auch, wann er mich aufbauen musste.
Haben Sie noch Vorbilder?
Ja, klar. Natürlich Jonathan Toews war eines, Sidney Crosby ist es immer noch. Es ist richtig cool, wenn man jetzt gegen Crosby oder mit einem Patrick Kane spielt, denen man früher zugeschaut hat.
Merken Sie, dass Sie schon ein Vorbild für die Jugend sind?
Das freut mich natürlich. Es ist richtig cool für das österreichische Eishockey. Die Kinder sehen uns hoffentlich und denken sich, das können sie auch mal erreichen. Dann gibt es mehr und mehr junge Spieler in Österreich und das ist ein Vorteil für alle.
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