Die Wintersportler sind gerade auf ihrer Abschiedstour. Zwei Wochenenden noch, dann ist dieser Weltcupwinter Schnee von gestern. Während für die Langläufer (Falun), Biathleten (Canmore) und Nordischen Kombinierer (Trondheim) schon am Sonntag Schluss ist, dauert die Saison der Alpinen (Saalbach-Hinterglemm) und Skispringer (Vikersund, Planica) noch eine Woche länger.
Was alle Sportarten eint, sind die Trophäen, die am Ende vergeben werden. Die Kristallkugeln sind seit jeher die Objekte der Begierde, am Tag der Abrechnung treten allerdings auch große Unterschiede – manche sagen auch Ungerechtigkeiten – zutage. Das zeigt der Blick auf die Siegesprämien und das Preisgeldranking im Wintersport.
Wer sind die Topverdiener?
So müsste ein Snowboarder oder Nordischer Kombinierer sein ganzes Leben lang aktiv sein, um annähernd das zu verdienen, was ein Skistar wie Marco Odermatt im Laufe eines erfolgreichen Winters einstreift.
Die offiziellen Siegesprämien des Schweizers belaufen sich vor dem Weltcupfinale bereits auf 836.000 Euro – die zahlreichen Absagen sind schuld, dass Odermatt in diesem Winter nicht in den Millionärsklub aufgestiegen ist. In den Top 3 der alpinen Topverdiener scheinen hinter Odermatt zwei Frauen auf: Lara Gut-Behrami, der beim Weltcupfinale in Saalbach-Hinterglemm vier Kristallkugeln winken, ist mit 587.000 Euro auch finanziell die große Abräumerin. Rivalin Mikaela Shiffrin ist in diesem Ranking die Nummer 3 (531.000).
Die Anzahl der Weltcupsiege ist gar nicht einmal so entscheidend für die Platzierung in der Preisgeld-Hitparade. Der Franzose Cyprien Sarrazin ist auch deshalb auf Rang zwei, weil er die beiden Abfahrten in Kitzbühel gewonnen hat, wo für einen Sieg 100.000 Euro ausgeschüttet werden – doppelt so viel, wie bei anderen Weltcuprennen.
Sarrazin verweist den österreichischen Prämien-Kaiser auf Rang drei: Manuel Feller verdiente in der besten Saison seiner Karriere bisher 304.000 Euro, bei den Frauen führt Cornelia Hütter mit 191.000 Euro die ÖSV-interne Wertung an. Erstaunlich: Obwohl Marco Schwarz die Saison Ende Dezember vorzeitig wegen seiner Knieverletzung beenden musste, liegt er noch an achter Stelle mit 137.000 Euro.
Im Skispringen ist das Preisgeld zwar deutlich geringer als bei den Alpinen – für einen Sieg gibt es 12.000 Euro – mit den vielen Bewerben kommt dann aber bei den Allerbesten eine erkleckliche Summe zusammen: So hält Stefan Kraft bei stolzen 291.000 Euro, Eva Pinkelnig hat als beste ÖSV-Springerin jedoch nur einen Bruchteil davon verdient (56.000).
Lediglich 2.000 Euro für eine Kombiniererin
Aber das ist immer noch mehr als der Sportler, der in diesem Weltcupwinter die meisten Siege errungen hat: Der Nordische Kombinierer Jarl Magnus Riiber ist 15-facher Saisonsieger, laut dem Preisgeld-Ranking der FIS hat der Norweger dafür 45.000 Euro kassiert. Johannes Lamparter verdiente 28.000 Euro. Richtig mickrig ist die Bezahlung bei den Frauen: Lisa Hirner, die beste ÖSV-Kombiniererin und ein Stammgast in den Top Ten, erhielt bisher weniger als 2.000 Euro.
Ein wenig besser ist die Bezahlung bei den Snowboardern: Weltcup-Gesamtsieger Benjamin Karl verdiente knapp 60.000 Euro, Sabine Schöffmann kam immerhin auf 48.000 Euro. Im Langlauf können vor allem die Gewinner richtig abkassieren. Der Norweger Johannes Høsflot Klæbo wäre mit seinen 240.000 Euro auch bei den Alpinen vorne dabei. Die Österreicher Teresa Stadlober und Mika Vermeulen, die in diesem Winter regelmäßig in die Top Ten gelaufen sind, liegen im Ranking auf Augenhöhe und kassierten jeweils 28.000 Euro.
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