Im Abfahrtssport geht’s steil bergab

Bei Damen wie Herren rasen österreichische Teams in Speedbewerben der Konkurrenz hinterher.

Nur Marcel Hirscher verhinderte als Zweitplatzierter einen französischen Fünffach-Triumph beim Riesenslalom in Val d’Isère. Die alpine Machtdemonstration der Grand Nation erinnert an die Anfangsphasen des 50 Jahre alten Ski-Weltcups, als Jean Claude Killy und Co mit den österreichischen Ski-Helden Schlitten gefahren waren.

Nach der Riesenslalom-Show am Sonntag bleibt Frankreich in den nächsten Tagen auch organisatorisch der Nabel der Ski-Welt.

Am kommenden Wochenende wird von den weltbesten Torlauf-Herren erneut in Val d’Isere (Samstag Riesenslalom, Sonntag Slalom) um Punkte gefahren. Eine Woche danach besteht dann in Val d’Isère für die österreichische Speed-Damen Gelegenheit zur Revanche für die im kanadischen Lake Louise erlittenen Schlappen.

Die Herren Abfahrer, die sich bei ihrem Saisonaufakt in Val d’Isère noch ärger blamierten als die Damen, bekommen ebenfalls eine mehr als einwöchige Nachdenkpause. Ihr nächster Einsatz wird am 16. und 17. Dezember die Südtiroler Saslong-Strecke in Gröden sein, wo ein Super-G und eine Abfahrt vorgesehen sind.

Fußball kein Vorbild

Trainerwechsel, wie sie nach Pleiten im Fußball üblich sind und in diversen Online-Foren und auf anderen Laienbühnen schon populistisch gefordert werden, hat der Skiverband nicht vor.

Die passive Fahrweise, sagt ÖSV-Herrenchefcoach Andreas Puelacher, müsse wieder in eine aktive umgewandelt werden. Noch aber darf das von einem Hannes Reichelt, der vor elf Wochen am OP -Tisch lag, und von anderen namhaften Rekonvaleszenten (Matthias Mayer, Georg Streitberger) nicht gnadenlos gefordert werden.

Bei den ÖSV-Damen wiederum kann deren Chef Jürgen Kriechbaum die Enttäuschungen von Lake Louise damit rechtfertigen, dass sich Tamara Tippler verletzte, dass Cornelia Hütter einen schweren Trainingssturz mental noch nicht ganz verkraftet habe und dass Christina Ager und Ramona Siebenhofer immerhin mit Trainnigsbestzeiten in Lake Louise aufgezeigt hätten.

Bedenkliche Parallelen

Abseits von Mikrofonen werden Sportchef Hans Pum und Trainer nicht so schaumgebremst reden. Zumal mehr noch als die 13. Herrenabfahrt ohne ÖSV-Sieg nachdenklich stimmt, dass ÖSV-Damen u n d ÖSV-Herren der Konkurrenz so hinterherfahren. War solches früher passiert, wurde in die Ursachenforschung rasch das Material (Schuhe, Anzüge usw.) miteinbezogen.

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