Rossi nach dem NHL-Draft: "Besser hätte es nicht kommen können"

Rossi nach dem NHL-Draft: "Besser hätte es nicht kommen können"
Marco Rossi wurde von Minnesota verpflichtet. Am Abend wurde auch Thimo Nickl und Benjamin Baumgartner gedraftet.

Müde, aber sichtlich glücklich stellte sich Marco Rossi am Mittwoch der Presse. In einer Konferenz im Russ-Mediahaus in Schwarzach stellte sich der 19-Jährige den Fragen der österreichischen Journalisten. Rossi war in der Nacht im NHL-Draft von Minnesota Wild an neunter Stelle gezogen worden. Beim Draft sichern sich die 31 NHL-Klubs die Rechte an den größten Talenten.

Die Emotionen bei Rossi schwankten zwischen Zufriedenheit und Ansporn:  "Es hat sich beim Aufwachen in der Früh schon sehr gut angefühlt. Es war immer schon mein Kindheitstraum. Der Draft ist aber nur ein Zwischenschritt. Mein Ziel ist, es schon heuer in die NHL zu schaffen." Aller Voraussicht nach wird die NHL am 1. Jänner beginnen.

"Noch ein langer Weg"

Ob Rossi dann Teil des NHL-Kaders von Minnesota sein wird, ist noch nicht hundertprozentig sicher. "Der nächste Schritt wird das Trainingscamp mit zirka 80 Spielern sein. Es ist noch ein sehr langer und harter Weg."

Ob er sich schon Gedanken gemacht habe, weil er nach acht Draft-Picks noch nicht gezogen war?  "Nein, ich war immer relaxed. Ich wusste, jene Mannschaft, die mich draftet, will mich zu hundert Prozent."

Dass es der Klub aus Minnesota, der State of Hockey in den USA, wurde, ist ein Glücksfall für Rossi. "Es ist eine sehr große Ehre für mich, dort zu sein. Sie haben sehr viele Top-Spieler. Minnesota hat nach einem Center gesucht, besser hat es für mich gar nicht kommen können." Auch sein Manager Patrick Pilloni betont: "Für Marco ist interessant, dass Minnesota ein Top-Markt in der NHL für Eishockey ist." Das könnte sich finanziell bei Sponsoren gut auswirken.

Gratulation von Thomas Vanek

In Minneapolis/Saint Paul wohnt mit Thomas Vanek auch Österreichs bislang erfolgreichster und bester Eishockey-Spieler. Vanek beendete vor einem Jahr seine Karriere und hat Rossi sofort gratuliert. "Er hat sich gleich gemeldet und Hilfe angeboten", sagt Rossi dankbar. Thomas Vanek freut sich, dass es Rossi in seine US-Heimat verschlägt: "Ich kann es kaum erwarten ihn persönlich zu treffen. Ich denke, er wird ein fantastischer Spieler sein und den Wild sehr helfen können."

Rossi wird einen üblichen Einstiegsvertrag vorgelegt bekommen. Dieser wird über drei Jahre laufen und jährlich zirka mit einer Million Dollar (935.530 Euro) brutto dotiert sein. Diese Summe kassieren die Spieler aber nur, wenn sie in der NHL spielen. Sollten sie ins Farmteam müssen, sinkt das Einkommen beträchtlich. Doch das wird für Marco Rossi derzeit heute kein großes Thema sein.

Nickl und Baumgartner auch gedraftet

Am Abend wurde dann auch noch Thimo Nickl gedraftet. Einige Teams hatten Interesse am Kärntner Verteidiger gezeigt. Nickl musste bis Platz 104 warten, ehe sein Name fiel. Die Anaheim Ducks sicherten sich die Dienste des 18-Jährigen. Der aus dem KAC-Nachwuchs stammende Verteidiger absolvierte im abgelaufenen Spieljahr für die Drummondville Voltigeurs in der Quebec Major Junior Hockey League (QMJHL) eine starke Premierensaison in Kanada. Nickl ist der zweite Verteidiger aus Österreicher nach Andre Lakos 1999, der in die Topliga gedraftet worden ist.

An Stelle 161 war dann Benjamin Baumgartner dran, der 20-Jährige schaffte beim HC Davos den Sprung in die Schweizer Top-Liga, seine Rechte sicherten sich die New Jersey Devils. Somit wurden erstmals in der NHL-Gesichte in einem Jahr drei Österreicher gedraftet. Gleich viele wie Deutsche und mehr als Weißrussen (2), Slowaken (2), Letten und Norweger (je 1).

 1995 Martin Hohenberger: Montreal Canadiens (Nr. 74)
 1997 Gregor Baumgartner: Montreal Canadiens (Nr. 37)
 1998 Matthias Trattnig: Chicago Blackhawks (Nr. 94)
 1999 Andre Lakos: New Jersey Devils (Nr. 95)
 1999 Gregor Baumgartner: Dallas Stars (Nr. 156)
 2000 Reinhard Divis: St. Louis Blues (Nr. 261) *
 2001 Oliver Setzinger: Nashville Predators (Nr. 76)
 2001 Bernd Brückler: Philadelphia Flyers (Nr. 150)
 2002 Christoph Brandner: Minnesota Wild (Nr. 237) *
 2003 Thomas Vanek: Buffalo Sabres (Nr. 5) *
 2006 Michael Grabner: Vancouver Canucks (Nr. 14) *
 2006 Andreas Nödl: Philadelphia Flyers (Nr. 39) *
 2020 Marco Rossi: Minnesota Wild (Nr. 9)
 2020 Thimo Nickl: Anaheim Ducks (Nr. 104)
 2020 Benjamin Baumgartner: New Jersey Devils (Nr. 161)

 * schafften den Sprung in die NHL

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