Prinz Harry bis Schröcksnadel: Schneeprinzen mit Mitteilungsbedürfnis

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Er habe Skilehrer in Lech werden wollen. Mit dem Geständnis bringt Prinz Harry via seinem gedruckten Seelen-Striptease (1,4 Millionen Bücher bereits verkauft) dem Arlberg-Tourismus samt dessen Oberlecher Hotelier Patrick Ortlieb zumindest im englischen Sprachraum mehr PR als der am Arlberg in Abwesenheit von Ski-Queen Mikalea Shiffrin gastierende Damen-Weltcup.

Immerhin bleiben den ÖSV-Damen Speed-Debakel erspart. Und den ob ihrer Misserfolgsserie entnervten Torläuferinnen sahen dennoch beim Hinterhercarven im Flachauer Nachtslalom 800.000 via ORF treu zu. Darunter Annemarie Moser-Pröll. „Unsere Madln haben’s sicher net über Nacht verlernt“, sagt die erfolgreichste Österreicherin aller bisherigen Ski-Zeiten, vermutend, dass es von den Chefs bis hin zu Serviceleuten zu viele Wechsel gegeben habe. Weil sich das Sprichwort nicht immer bewahrheitet, wonach neue Besen gut kehren, wird Mist verzapft.

Peter Schröcksnadel fordert von seiner Präsidenten-Pension aus den ÖSV-Finanzchef Ortlieb zum Rücktritt auf. Letzterer hatte sich die Ski-Mädls zum Feind gemacht, indem er mutmaßte, dass diese von zu vielen Betreuern vielleicht zu viel verwöhnt seien. Medial wird in herausfordernden Online-Zeiten wie diesen ob solcher Sticheleichen jede Schneemaus zum Elefanten gemacht. Weil das zu Klicks plus Quoten verhilft. Und dem Skiverband mit dem größten Budget (70 Millionen Euro)per Reibung vielleicht zu mehr Energie.

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In der Anfangsphase von Schröcksnadels erfolgreicher 31-jähriger Ära war das noch anders gewesen. Damals waren wie jetzt die Damen vor der WM in Frankreich die ÖSV-Herren vor Olympia in Frankreich sieglos dagestanden. Doch vom ÖSV-Athletenpotenzial überzeugte Ski-Reporter tauchten ihre Schreibutensilien nicht voreilig in Salzsäure. Zum Unmut kritischer Leser, die allesamt verstummen sollten. Als Olympia 1992 für Österreich zu einem Medaillenregen wurde, den ein vermeintlicher Nur-Geradeaus-Fahrer mit seinem Sensationssieg bei einer Kurvenorgie in Val-d’Isère eröffnete. Sein Name: Patrick Ortlieb.

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