Operation Aderlass: Ex-ÖSV-Langlauf-Coach wieder auf freiem Fuß

Gerald H. saß seit Ende Mai in Untersuchungshaft. Der Coach wurde von Johannes Dürr massiv belastet.

Gerald H. befindet sich seit Mittwoch wieder in Freiheit. Der ehemalige Cheftrainer der österreichischen Langläufer war im Zuge der Ermittlungen in der Operation Aderlass festgenommen worden und hatte sich seit Ende Mai in Innsbruck in Untersuchungshaft befunden. H., der mehr als ein Jahrzehnt lang in verschiedensten Funktionen beim ÖSV-Langlaufteam tätig gewesen war, wurde von Johannes Dürr belastet.

Der frühere Langläufer, der 2014 während der Olympischen Spiele in Sotschi einen positiven Dopingtest abgegeben hatte, hatte über seinen Anwalt verlauten lassen, dass er damals von ÖSV-Trainer Gerald H. mit Dopingpräparaten versorgt worden wäre. Für H. gilt die Unschuldsvermutung.

Die Affäre war während der Nordischen WM in Seefeld ins Rollen geraten, als der Österreicher Max Hauke in flagranti beim Blutdoping erwischt wurde. Auch sein Teamkollege Dominik Baldauf gestand, verbotene Substanzen verwendet zu haben. Die Blutspur führte unter anderem nach Erfurt zum deutschen Mediziner Mark S., der sich immer noch in Untersuchungshaft befindet.

Aber eben auch Gerald H. geriet in den Verdacht. Und damit auch weitere österreichische Sportstars, die in der Vergangenheit mit dem Trainer zusammen gearbeitet hatten. Biathlet Dominik Landertinger beendete unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen H. die Kooperation mit dem Coach. Gegen Abfahrer Hannes Reichelt, der ein Naheverhältnis zu seinem Schulfreund Gerald H. hat, wurden sogar Ermittlungen eingeleitet. "Es ist arg, dass ich beweisen muss, dass ich etwas nicht getan habe", sagte Reichelt im KURIER-Interview.

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