21 Gedopte bei Operation Aderlass? NADA-Boss: "Da kommt noch was"

NADA-Geschäftsführer Cepic: „Es wird alles aufgedeckt“.
Michael Cepic glaubt an ein weitaus größeres Netzwerk. Die NADA hat Einblick in die Akten.

Die „Operation Aderlass“ rund um das Doping-Netzwerk des deutschen Sportmediziners Mark Schmidt während der Nordischen Ski-WM in Seefeld erschütterte am 27. Februar 2019 die Sport-Welt. Die Staatsanwaltschaft München gab rasch bekannt, dass 21 Sportler aus acht Ländern und fünf Sportarten von Schmidt beim Blutdoping betreut worden sein sollen. Mittlerweile sind die Namen von 15 Aktiven bekannt, darunter die Österreicher Max Hauke, Dominik Baldauf und Johannes Dürr (alle Langlauf) sowie Georg Preidler und Stefan Denifl (beide Radsport).

Michael Cepic, Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria (NADA) glaubt jedoch an ein weitaus größeres Netzwerk. „Nur 21 Sportler halte ich für nicht realistisch“, sagt Cepic. „Es wurde ein enormer Aufwand betrieben, es gab Reisen nach Südkorea und Hawaii. Allein finanziell würde sich das bei nur 21 Kunden kaum auszahlen.“ Cepic ist in Austausch mit Polizei und Bundeskriminalamt und lobt die Zusammenarbeit, die durch das Anti-Doping Bundesgesetz möglich wurde.

Die NADA hat Einblick in die Akten der „Operation Aderlass“. Die Behörden wollen Schritt für Schritt die kriminelle Organisation offenlegen, fast täglich gebe es neue Erkenntnisse, weitere Namen werden nach und nach bekanntgegeben. Ob auch andere österreichische Sportler betroffen sein könnten? Cepic gibt sich bedeckt und sagt nur: „Ich gehe davon aus, dass da noch was kommt.“

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