ÖSV-Überfliegerin Marita Kramer landete erneut auf dem Podest

FIS Ski Jumping World Cup in Ljubno
Die 20-Jährige belegte bei der Premiere der Silvestertour in Ljubno den zweiten Rang.

Die Vormachtstellung von Sara Marita Kramer im Frauenskispringen erkennt man nicht nur an den Siegen. Sie wird vor allem dann offensichtlich, wenn die 20-jährige Salzburgerin einen in ihren Augen schlechten Wettkampf abliefert und ihr im Auslauf kaum ein Lächeln über die Lippen kommt.

Bei der Premiere der Silvestertour in Ljubno (Slowenien) ging der zweite Sprung der Weltcupleaderin gründlich in die Hose. Selbst Skisprung-Laien sahen am wackligen Flug, dass Sara Marita Kramer keinen guten Sprung erwischte - und trotzdem landete die fünffache Saisonsiegerin hinter der Slowenin Nika Kriznar auf dem zweiten Platz und baute ihre Führung im Gesamtweltcup aus.

Skispringen Weltcup

Sara Marita Kramer schwebt in anderen Sphären

Mit dem zweiten Platz in Ljubno nahm für Kramer ein fulminantes Jahr 2021 ein würdiges Ende: Saisonübergreifend war die Österreicherin in den vergangenen zwölf Monaten nur bei zwei Weltcupspringen nicht auf dem Siegespodest, insgesamt feierte sie 2021 gleich elf Weltcupsiege.

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie in der heimischen Bestenliste Daniela Iraschko-Stolz überflügelt. Die 38-jährige Grande Dame des Frauenskispringens hat 16 Siege zu Buche stehen, Kramer hält bereits bei 13 und ist schon die Nummer 4 in der Geschichte dieser jungen Sportart.

Die Österreicherinnen präsentierten sich in Ljubno erneut mannschaftlich stark. Neben Kramer landeten noch drei weitere ÖSV-Springerinnen in den Top Ten. Daniela Iraschko-Stolz, Lisa Eder und Eva Pinkelnig kamen auf die Ränge sieben, acht und neun. Auch für Jacqueline Seifriedsberger (17.) und Sophie Sorschag (22.) gab es noch Weltcuppunkte.

SKI-JUMPING-WORLD-GER-WOMEN

Daniela Iraschko-Stolz wurde zweitbeste Österreicherin

Damen-Cheftrainer Harald Rodlauer steckt nach den bisherigen Leistungen in einer Zwickmühle. In einer positiven Zwickmühle wohlgemerkt. Denn er darf nur vier Springerinnen mit zu den Olympischen Winterspielen in Peking nehmen. 

Neben Kramer dürften Iraschko-Stolz und Pinkelnig ihr Olympia-Ticket sicher haben. Das zweite Springen am Neujahrstag in Ljubno ist der letzte Wettkampf vor dem Stichtag der Nominierung (17.Jänner). Wegen der coronabedingten Absage der Weltcupbewerbe in Japan haben die Springerinnen vor den Winterspielen nur mehr zwei Gelegenheiten zur Formüberprüfung: Die zwei Kontinentalcup-Bewerbe am Bergisel (22./23.1.) und die drei Springen unmittelbar vor Olympia in Willingen (28. bis 30.1.).

 

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