ÖSV-Star Marco Schwarz vor Skiweltcup-Start: "Fühle mich jünger"

ÖSV-Star Marco Schwarz will wieder ganz nach oben
Rund drei Wochen sind es noch, bis die Weltcupsaison der Skirennfahrer und -fahrerinnen in Sölden wieder losgeht. Die Vorbereitungen für den Auftakt sind ebenso in vollem Gange wie die Vorbereitung der einzelnen Athleten auf die Saison.
Kein Vergleich ist das für Marco Schwarz, wenn er an die vorige Saison denkt. Nach dem Kreuzbandriss im Dezember 2023 und den Bandscheibenproblemen, die ihn mitten in der Reha wieder zurückgeworfen haben, war im vorigen Sommer nicht an Skitraining zu denken. Heuer ist das anders. Der 30-Jährige kam soeben von einem fünfwöchigen Camp in Chile zurück.
Für die kommende Saison - inklusive Olympische Spiele - hat der Kärntner ambitionierte Pläne. Neben Slalom und Riesentorlauf wird "Blacky" auch den Super G wieder fix bestreiten, außerdem plant er, "hin und wieder" ein Abfahrtstraining mitzunehmen. Bei einem Termin seines Sponsors Uniqa in Wien sprach Marco Schwarz über...
... seinen körperlichen Zustand
Es geht mir körperlich wieder gut. Die Probleme haben sich sehr lange gezogen. Ich bin seit Mitte, Ende Juni schmerzfrei. Wir hatten ein Vorbereitungscamp in Salzburg mit - für August - sehr guten Bedingungen. Und dann eben fünf Wochen Chile. Am Ende hab' ich nicht mehr ans Knie denken müssen. Das ist das beste Zeichen, dass es auch aus dem Kopf draußen ist.
... die Abwechslung am Camp
Die ersten zwei Wochen war ich in La Parva mit der Speed-Mannschaft. Dann zwei Tage in Santiago, um von der Höhe wieder runterzukommen. Dann bin ich zur Technik-Mannschaft gewechselt. Zwischendrin sind wir mal nach Viña del Mar zum Meer gefahren, haben da drei Tage Pause gemacht. Was auch bei so einem langen Camp, glaube ich, wichtig ist. Da hab ich echt abschalten können.
... seinen 30. Geburtstag im August
Ich fühle mich deutlich jünger als letztes Jahr (schmunzelt).
... das Technik-Team
Unsere Mannschaft ist ein wenig neu zusammengestellt. Wir haben ein paar Junge dazugekriegt, was sehr cool ist. Die geben im Training schon ordentlich Gas, so wie der (Joshua, Anm.) Sturm. Da können wir alle voneinander profitieren. Auch in der Speed-Mannschaft mit Andreas Evers, dem neuen Speed-Coach, ist es cool, zusammenzuarbeiten. Er ist sehr motiviert und man merkt, alle ziehen am gleichen Strang.
... den internen Vergleich
Im Speed ist noch Luft noch oben, aber da war auch mal das vorrangige Ziel, dass ich mich wieder an die langen Ski gewöhne, den Speed und die Sprünge. Es war jetzt eineinhalb Jahre fast gar kein Speed-Training möglich. Da geht es um ein Herantasten. Im Technik-Bereich hab ich mich vor allem im Riesentorlauf sehr wohl gefühlt. Im Slalom ist auch noch Luft noch oben, aber da habe ich noch Zeit. Ich bin überzeugt, vorne mitfahren zu können.
... den Tod des Italieners Matteo Franzoso im Training in Chile
Der Unfall war sehr präsent, als wir in Chile waren. Da kann man nicht in Worte fassen. Wir haben davor auch da trainiert. Sowas ist brutal. Natürlich macht das etwas mit einem. Man schaut dann mehr, wie es links und rechts der Piste ausschaut, schaut genauer, was rundherum sein kann, was davor überhaupt kein Thema war. Wir haben da auch trainiert, neben den Holzzäunen. Doch die Trainer und alle sind bemüht, dass es möglichst sicher ist, aber ein gewisses Restrisiko bleibt.
... die Auswirkung des Unfalls auf seine eigenen Speed-Ambitionen
Ehrlich gesagt wirkt sich das nicht aus. Natürlich, ist man alarmierter. Natürlich denkt man darüber nach, aber bei den Rennen fühle ich mich relativ sicher.
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